Löwenmäulchen im Garten anbauen – So gedeiht das farbenfrohe Blütenwunder
Löwenmäulchen (Antirrhinum majus) gehören zu den beliebtesten Sommerblumen und verschönern mit ihren leuchtenden Farben jeden Garten. Sie sind nicht nur pflegeleicht, sondern auch vielseitig einsetzbar, sei es in Blumenbeeten, als Schnittblume oder in Kübeln auf der Terrasse. In diesem Leitfaden erfährst du alles Wichtige zum Anbau, der Pflege und den vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Löwenmäulchen.

1. Warum Löwenmäulchen im Garten anbauen?
1.1 Vielfalt und Farbenpracht
Löwenmäulchen bestechen durch ihre große Farbvielfalt, die von reinem Weiß über Pastelltöne bis hin zu kräftigem Rot und Violett reicht. Diese Vielfalt macht sie zu einer idealen Wahl für farbenfrohe Blumenbeete und Blumenrabatten.
1.1.1 Farbspektrum und Sortenvielfalt
Es gibt zahlreiche Sorten von Löwenmäulchen, die in verschiedenen Höhen und Blütenfarben erhältlich sind. Von Zwergsorten, die nur 20 cm hoch werden, bis hin zu hochwüchsigen Sorten von über einem Meter – für jeden Gartenstil gibt es das passende Löwenmäulchen.
1.1.2 Wirkung in Blumenbeeten und Rabatten
Die leuchtenden Blütenkerzen der Löwenmäulchen setzen eindrucksvolle Akzente in Blumenbeeten. Kombiniere sie mit anderen Sommerblumen wie Zinnien, Kosmeen oder Sonnenhut, um ein abwechslungsreiches Blütenmeer zu schaffen.
1.2 Pflegeleicht und anpassungsfähig
Löwenmäulchen sind äußerst pflegeleicht und anpassungsfähig. Sie kommen gut mit verschiedenen Bodenarten zurecht und benötigen nur wenig Pflege, um prächtig zu gedeihen.
1.2.1 Anspruchslose Bodenanforderungen
Löwenmäulchen gedeihen in fast jedem Gartenboden, solange dieser gut durchlässig ist. Ein humusreicher, leicht sandiger Boden ist jedoch ideal, um das Wachstum und die Blütenbildung zu fördern.
1.2.2 Wetterbeständigkeit
Löwenmäulchen sind robust und trotzen sowohl heißen Sommertagen als auch kühleren Nächten. Sie sind zudem resistent gegen viele Krankheiten und Schädlinge, was sie besonders pflegeleicht macht.
1.3 Vielseitige Verwendungsmöglichkeiten
Löwenmäulchen sind nicht nur eine Augenweide im Garten, sondern auch vielseitig verwendbar. Sie eignen sich hervorragend als Schnittblumen und ziehen zudem viele nützliche Insekten an.
1.3.1 Als Schnittblumen
Löwenmäulchen sind beliebte Schnittblumen, die in der Vase lange haltbar sind. Ihre aufrechten Blütenstände verleihen Blumensträußen eine besondere Eleganz und halten sich bei richtiger Pflege bis zu zwei Wochen frisch.
1.3.2 Anziehungskraft für Bestäuber
Die Blüten des Löwenmäulchens ziehen Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber an, was sie zu einer wertvollen Pflanze für einen naturnahen Garten macht. Sie unterstützen die Bestäubung anderer Pflanzen und fördern die Biodiversität in deinem Garten.
2. Standortwahl und Bodenvorbereitung
2.1 Der ideale Standort für Löwenmäulchen
Die Wahl des richtigen Standorts ist entscheidend für das gesunde Wachstum und die Blütenpracht der Löwenmäulchen. Sie bevorzugen sonnige bis halbschattige Plätze, an denen sie sich optimal entwickeln können.
2.1.1 Lichtverhältnisse
Löwenmäulchen lieben die Sonne, gedeihen aber auch an halbschattigen Standorten. Ein Platz mit mindestens vier bis sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag ist ideal.
2.1.2 Windschutz
Ein windgeschützter Standort ist vorteilhaft, da starke Winde die empfindlichen Blütenstiele beschädigen können. Pflanze Löwenmäulchen daher bevorzugt in der Nähe von Mauern, Hecken oder anderen Windschutz bietenden Pflanzen.
2.2 Bodenanforderungen
Löwenmäulchen stellen keine hohen Ansprüche an den Boden, jedoch sollte dieser gut durchlässig und nährstoffreich sein, um optimale Wachstumsbedingungen zu bieten.
2.2.1 Bodenverbesserung
Wenn dein Gartenboden lehmig oder sehr schwer ist, solltest du ihn mit Sand und Kompost auflockern, um die Drainage zu verbessern. Dies verhindert Staunässe, die zu Wurzelfäule führen kann.
2.2.2 pH-Wert und Nährstoffversorgung
Löwenmäulchen bevorzugen einen leicht alkalischen bis neutralen pH-Wert des Bodens. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5 ist ideal. Vor der Pflanzung kannst du den Boden mit einem ausgewogenen Volldünger oder Kompost anreichern, um die Nährstoffversorgung sicherzustellen.

3. Aussaat und Pflanzung
3.1 Aussaat von Löwenmäulchen
Löwenmäulchen können sowohl direkt ins Freiland gesät als auch im Haus vorgezogen werden. Die Wahl der Methode hängt von deinen Vorlieben und den klimatischen Bedingungen ab.
3.1.1 Direktaussaat ins Freiland
Die Direktaussaat erfolgt im späten Frühjahr, sobald keine Frostgefahr mehr besteht. Säe die Samen in Reihen mit einem Abstand von etwa 25 cm aus und bedecke sie nur leicht mit Erde, da sie Licht zum Keimen benötigen.
3.1.2 Vorziehen im Haus
Für eine frühere Blüte kannst du Löwenmäulchen ab Februar im Haus vorziehen. Säe die Samen in Anzuchtschalen und stelle diese an einen hellen, warmen Ort. Die Jungpflanzen können nach etwa 6-8 Wochen ins Freiland gesetzt werden.
3.2 Pflanzung und Pflanzabstand
Der richtige Pflanzabstand und die Pflanztiefe sind entscheidend, damit sich die Pflanzen gut entwickeln und gesund bleiben.
3.2.1 Pflanzabstand
Pflanze Löwenmäulchen mit einem Abstand von 25 bis 30 cm, damit jede Pflanze genügend Platz zum Wachsen hat. Dies fördert die Luftzirkulation und beugt Pilzkrankheiten vor.
3.2.2 Pflanztiefe
Setze die Jungpflanzen so tief in den Boden, dass der Wurzelballen gut bedeckt ist. Drücke die Erde leicht an und gieße die Pflanzen gründlich, um den Boden zu setzen.

4. Pflege und Düngung von Löwenmäulchen
4.1 Bewässerung
Löwenmäulchen benötigen regelmäßige Bewässerung, besonders in der Wachstumsphase und während trockener Perioden. Achte darauf, den Boden gleichmäßig feucht zu halten, ohne Staunässe zu verursachen.
4.1.1 Gießfrequenz
Gieße Löwenmäulchen regelmäßig, insbesondere während heißer Sommertage. Es ist wichtig, den Boden gleichmäßig feucht zu halten, aber Überwässerung zu vermeiden, da dies Wurzelfäule begünstigen kann.
4.1.2 Trockenheitstoleranz
Löwenmäulchen vertragen kurze Trockenperioden, sollten aber bei anhaltender Trockenheit zusätzlich gewässert werden, um die Blütenbildung zu fördern.
4.2 Düngung
Löwenmäulchen sind relativ anspruchslos, was die Düngung betrifft. Eine Düngung im Frühjahr und eine gelegentliche Nachdüngung während der Blütezeit reichen aus, um ein üppiges Blütenwachstum zu gewährleisten.
4.2.1 Frühjahrsdüngung
Dünge Löwenmäulchen im Frühjahr mit einem organischen Dünger oder Kompost, um das Wachstum neuer Triebe und die Blütenbildung zu fördern. Ein Langzeitdünger ist besonders praktisch, da er die Pflanzen kontinuierlich mit Nährstoffen versorgt.
4.2.2 Nachdüngung
Falls notwendig, kannst du während der Blütezeit eine Nachdüngung mit einem Flüssigdünger vornehmen, um die Blühfreudigkeit der Pflanzen zu steigern.
4.3 Rückschnitt und Pflege nach der Blüte
Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert die Blütenbildung und hält die Pflanzen kompakt und gesund. Nach der ersten Blüte können die Löwenmäulchen zurückgeschnitten werden, um eine zweite Blüte zu fördern.
4.3.1 Rückschnitt
Schneide die verblühten Blütenstände regelmäßig ab, um die Bildung neuer Blüten anzuregen. Im Spätsommer kannst du die Pflanzen um etwa ein Drittel zurückschneiden, um eine zweite Blüte zu fördern.
4.3.2 Pflege nach der Blüte
Nach der Blütezeit können Löwenmäulchen weiterhin gepflegt werden, indem du sie regelmäßig düngst und vor Kälte schützt. Im Herbst kannst du die Pflanzen zurückschneiden und mit einer Schicht Mulch bedecken, um sie vor Frost zu schützen.

5. Krankheiten und Schädlinge
5.1 Häufige Krankheiten
Löwenmäulchen sind relativ resistent gegen Krankheiten, können aber unter ungünstigen Bedingungen von Mehltau oder Wurzelfäule betroffen sein. Eine gute Pflege und das Einhalten des richtigen Pflanzabstands helfen, diese Probleme zu vermeiden.
5.1.1 Mehltau
Mehltau zeigt sich durch einen weißen, pudrigen Belag auf den Blättern. Entferne befallene Blätter und sorge für eine gute Luftzirkulation um die Pflanzen herum, um die Ausbreitung zu verhindern.
5.1.2 Wurzelfäule
Wurzelfäule tritt auf, wenn der Boden zu nass ist und die Wurzeln nicht ausreichend Sauerstoff bekommen. Achte darauf, Staunässe zu vermeiden und den Boden gut durchlässig zu halten.
5.2 Schädlinge
Löwenmäulchen können gelegentlich von Blattläusen, Schnecken oder Spinnmilben befallen werden. Regelmäßige Kontrollen und eine umsichtige Pflege helfen, Schädlinge frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.
5.2.1 Blattläuse
Blattläuse saugen den Pflanzensaft und können die Pflanzen schwächen. Sie können durch das Abspritzen mit Wasser oder das Besprühen mit einer Seifenlauge bekämpft werden. Natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer sind ebenfalls hilfreich.
5.2.2 Schnecken
Schnecken können besonders junge Pflanzen erheblich schädigen. Schütze deine Löwenmäulchen mit Schneckenzäunen oder indem du Schneckenkorn auslegst. Eine Mulchschicht aus grobem Material kann ebenfalls helfen, Schnecken fernzuhalten.

6. Kreative Verwendungsmöglichkeiten von Löwenmäulchen
6.1 Blumenarrangements und Dekoration
Löwenmäulchen sind aufgrund ihrer langen, farbenfrohen Blütenstände ideal für Blumenarrangements und Dekorationen geeignet. Ihre leuchtenden Farben bringen Frische und Eleganz in jeden Raum.
6.1.1 Blumensträuße
Löwenmäulchen eignen sich hervorragend für Blumensträuße, die lange haltbar sind. Kombiniere sie mit anderen Sommerblumen wie Rosen, Lilien oder Dahlien, um einen prachtvollen Blumenstrauß zu kreieren.
6.1.2 Tischdekoration
Für eine natürliche Tischdekoration kannst du Löwenmäulchen in kleinen Vasen arrangieren. Sie sind ein echter Blickfang und bringen Farbe in jedes Fest.
6.2 Verwendung in der Floristik
In der professionellen Floristik werden Löwenmäulchen häufig für Blumenkränze und Gestecke verwendet. Ihre Form und Farbe bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten.
6.2.1 Blumenkränze
Löwenmäulchen sind ideal für die Gestaltung von Blumenkränzen. Ihre stabilen Stiele lassen sich gut in den Kranz einarbeiten, und die Farbenvielfalt bietet unzählige kreative Möglichkeiten.
6.2.2 Gestecke
Löwenmäulchen können in Gestecken als Höhepunkt verwendet werden. Sie verleihen den Arrangements eine vertikale Dimension und sorgen für farbliche Akzente.

7. Vermehrung von Löwenmäulchen
7.1 Samenvermehrung
Löwenmäulchen lassen sich leicht durch Samen vermehren. Die Samen können im Herbst gesammelt und im nächsten Frühjahr ausgesät werden.
7.1.1 Samenernte
Sammle die Samen der Löwenmäulchen, sobald die Samenkapseln ausgereift und trocken sind. Bewahre die Samen an einem kühlen, trockenen Ort auf, bis sie im Frühjahr ausgesät werden.
7.1.2 Aussaat
Die Samen können direkt ins Freiland gesät oder im Haus vorgezogen werden. Die Keimung erfolgt innerhalb von 10-14 Tagen bei einer Temperatur von etwa 15-20°C.
7.2 Stecklingsvermehrung
Löwenmäulchen können auch durch Stecklinge vermehrt werden. Diese Methode ist besonders geeignet, um identische Pflanzen zu erhalten.
7.2.1 Stecklingsschnitt
Schneide im späten Frühjahr oder frühen Sommer Stecklinge von etwa 10 cm Länge ab. Entferne die unteren Blätter und stecke die Stecklinge in ein feuchtes Substrat.
7.2.2 Bewurzelung
Die Stecklinge sollten an einem hellen, aber nicht direkt sonnigen Ort aufgestellt werden. Halte das Substrat feucht, bis die Stecklinge Wurzeln bilden, was in der Regel 2-3 Wochen dauert.
Fazit
Löwenmäulchen sind pflegeleichte und vielseitige Pflanzen, die in keinem Garten fehlen sollten. Mit ihren leuchtenden Farben und der langen Blütezeit bringen sie Farbe in jeden Garten und lassen sich vielfältig verwenden – sei es als Schnittblumen, in Blumenbeeten oder als Dekoration. Mit der richtigen Pflege und Standortwahl kannst du Löwenmäulchen über viele Jahre hinweg genießen und ihre Schönheit immer wieder neu entdecken.