Futterkohl im Garten anbauen: Ein praktischer Leitfaden für Tierhalter
Futterkohl (Brassica oleracea var. viridis) ist eine robuste Pflanze, die hauptsächlich als Futterpflanze für Nutztiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Hühner verwendet wird. Anders als andere Kohlsorten ist Futterkohl nicht für den menschlichen Verzehr geeignet. Seine Nährstoffe und seine Widerstandsfähigkeit gegen Frost machen ihn zu einer idealen Wahl für Tierhalter. In diesem Leitfaden erfährst du, wie du Futterkohl erfolgreich in deinem Garten anbaust, pflegst und erntest.

1. Warum Futterkohl anbauen?
1.1 Eine wertvolle Futterquelle für Nutztiere
Futterkohl ist eine nahrhafte Pflanze, die deinen Tieren in den Wintermonaten wertvolle Vitamine und Mineralstoffe liefert. Besonders reich ist Futterkohl an Vitamin C, Kalzium und Ballaststoffen. Dies fördert die Gesundheit und Vitalität von Rindern, Schafen, Ziegen und Geflügel, besonders in Zeiten, in denen das Nahrungsangebot sonst knapp ist.
1.1.1 Winterfutter für Tiere
Während der kalten Monate wird Futterkohl zu einer idealen Futterquelle, da er frostresistent ist und über den gesamten Winter frisch bleibt. Er kann direkt im Garten geerntet und den Tieren zur Verfügung gestellt werden. Futterkohl hat den Vorteil, dass er selbst nach Frost süßer wird, was ihn besonders schmackhaft für Nutztiere macht.
1.2 Nicht für den menschlichen Verzehr geeignet
Futterkohl unterscheidet sich von anderen Kohlsorten wie Grünkohl oder Weißkohl, da er nicht für den menschlichen Verzehr geeignet ist. Der Geschmack und die Struktur sind für den menschlichen Gaumen weniger ansprechend, und einige Bestandteile könnten beim Menschen Verdauungsprobleme verursachen. Er sollte ausschließlich zur Fütterung von Nutztieren verwendet werden.
1.2.1 Nährstoffversorgung für Tiere
Durch die Anreicherung mit Nährstoffen bietet Futterkohl deinen Tieren während des Winters eine zuverlässige und gesunde Futterquelle. Besonders für Tiere, die auf der Weide stehen und keine ausreichende Versorgung mit frischem Gras haben, ist der Futterkohl eine ideale Ergänzung.
1.2.2 Pflegeleichte Futterpflanze
Futterkohl ist pflegeleicht und benötigt im Vergleich zu anderen Gemüsesorten nur wenig Aufmerksamkeit. Einmal gepflanzt, wächst er nahezu von selbst und ist widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge.

2. Der richtige Standort für Futterkohl
2.1 Licht und Bodenanforderungen
Futterkohl gedeiht am besten an einem Standort, der viel Sonnenlicht erhält. Ein vollsonniger Platz ist ideal, aber auch in halbschattigen Bereichen wächst er gut.
2.1.1 Sonnenbedarf
Ein Standort mit mindestens sechs Stunden direkter Sonne täglich sorgt dafür, dass der Futterkohl kräftig wächst und eine gute Ernte liefert. Sonnenlicht fördert das Wachstum der Blätter und sorgt für eine kräftige, gesunde Pflanze.
2.1.2 Bodenanforderungen
Futterkohl bevorzugt gut durchlässige, nährstoffreiche Böden. Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert zwischen 6 und 7 ist ideal. Um den Boden optimal vorzubereiten, solltest du vor der Pflanzung Kompost oder organischen Dünger in den Boden einarbeiten, um den Nährstoffgehalt zu erhöhen.
2.2 Schutz vor Witterung
Futterkohl kann bis zu einer Höhe von einem Meter heranwachsen und ist somit anfällig für starken Wind. Es ist daher ratsam, die Pflanzen an einem windgeschützten Ort oder entlang einer Mauer oder Hecke zu pflanzen, um Schäden zu vermeiden.
2.2.1 Schutz vor Wind
Starke Winde können die großen Blätter des Futterkohls beschädigen. Ein windgeschützter Standort, wie zum Beispiel hinter einer Hecke oder an einer Gartenmauer, hilft, die Pflanzen stabil zu halten und ihre Widerstandsfähigkeit zu fördern.
2.2.2 Winterhärte
Futterkohl ist winterhart und verträgt Temperaturen von bis zu -15 °C. Tatsächlich verbessert Frost den Geschmack der Blätter, da der Zuckergehalt in der Pflanze bei kälteren Temperaturen ansteigt. Du kannst Futterkohl den ganzen Winter über ernten, ohne dir Sorgen über Kälteschäden machen zu müssen.

3. Aussaat und Pflanzung von Futterkohl
3.1 Direktaussaat oder Vorziehen
Futterkohl kann entweder direkt im Freiland ausgesät oder im Haus vorgezogen werden. Die Direktaussaat erfolgt idealerweise im späten Frühjahr, sobald keine Frostgefahr mehr besteht.
3.1.1 Direktaussaat ins Freiland
Die Samen sollten etwa 1 bis 2 cm tief in Reihen im Garten ausgesät werden. Halte einen Abstand von etwa 50 cm zwischen den Pflanzen ein, damit sie ausreichend Platz zum Wachsen haben. Bedecke die Samen leicht mit Erde und halte den Boden gleichmäßig feucht, bis die Keimung nach etwa 7 bis 10 Tagen erfolgt.
3.1.2 Vorziehen im Haus
Wenn du Futterkohl früher ernten möchtest, kannst du die Pflanzen auch im Haus vorziehen. Beginne mit der Aussaat etwa sechs Wochen vor dem letzten Frost. Sobald die jungen Pflanzen kräftig genug sind und draußen kein Frost mehr zu erwarten ist, kannst du sie ins Freiland umpflanzen.
3.2 Pflanzabstand und Pflanztiefe
Beim Pflanzen von Futterkohl ist es wichtig, den richtigen Abstand zwischen den Pflanzen einzuhalten, um sicherzustellen, dass sie genügend Platz zum Wachsen haben.
3.2.1 Pflanzabstand
Ein Abstand von etwa 50 bis 60 cm zwischen den Pflanzen ist ideal, damit jede Pflanze genügend Platz hat, um sich gut zu entwickeln. Dies fördert nicht nur das Wachstum, sondern auch die Luftzirkulation, was Krankheiten vorbeugt.
3.2.2 Pflanztiefe
Setze die Jungpflanzen so tief in die Erde, dass der Wurzelballen gut bedeckt ist. Drücke die Erde um die Pflanzen leicht an, um sicherzustellen, dass sie stabil stehen, und gieße sie anschließend gründlich.

4. Pflege und Düngung von Futterkohl
4.1 Regelmäßige Bewässerung
Futterkohl benötigt eine gleichmäßige Wasserversorgung, um optimal zu wachsen. Besonders in der Wachstumsphase im Frühling und Sommer solltest du darauf achten, dass der Boden stets leicht feucht bleibt.
4.1.1 Gießfrequenz
Futterkohl sollte regelmäßig, aber nicht übermäßig gegossen werden. Der Boden sollte immer leicht feucht, aber nicht zu nass sein, um Staunässe zu vermeiden. Zu viel Wasser kann die Wurzeln schädigen und das Wachstum der Pflanze hemmen.
4.1.2 Trockenperioden überstehen
Futterkohl ist zwar relativ tolerant gegenüber kurzen Trockenperioden, aber für ein optimales Wachstum sollte die Erde nicht vollständig austrocknen. Während langer Hitzeperioden ist es ratsam, zusätzlich zu bewässern.
4.2 Düngung und Nährstoffversorgung
Futterkohl ist eine nährstoffhungrige Pflanze. Eine regelmäßige Düngung sorgt für ein kräftiges Wachstum und eine reiche Ernte.
4.2.1 Düngung im Frühjahr
Im Frühjahr, kurz nach dem Pflanzen, sollte der Boden mit einem stickstoffreichen Dünger oder Kompost angereichert werden. Dies fördert das Blattwachstum und stärkt die Pflanzen.
4.2.2 Nachdüngung während des Sommers
Während des Sommers kann eine weitere leichte Düngung erfolgen, besonders wenn die Pflanzen stark wachsen oder die Blätter zu blass erscheinen. Flüssigdünger oder organische Düngemittel eignen sich gut für diesen Zweck.

5. Ernte und Lagerung von Futterkohl
5.1 Erntezeitpunkt
Futterkohl kann den ganzen Winter über geerntet werden, da die Pflanze frostresistent ist. Am besten erntest du die äußeren Blätter nach Bedarf, sodass die Pflanze weiterwachsen kann.
5.1.1 Schmackhafter nach Frost
Nach dem ersten Frost wird der Futterkohl süßer und schmackhafter, da der Zuckergehalt in den Blättern steigt. Dies macht ihn besonders attraktiv für Nutztiere.
5.2 Lagerung
Wenn du den Futterkohl nicht direkt verfüttern möchtest, kannst du ihn auch lagern. Frische Blätter sollten jedoch möglichst bald nach der Ernte verwendet werden, da sie schnell an Nährstoffen verlieren.
5.2.1 Lagerung im Freiland
Wenn du den Futterkohl draußen auf dem Feld lässt, bleibt er den ganzen Winter über frisch. So kannst du ihn nach Bedarf ernten, ohne ihn vorher lagern zu müssen.

Fazit
Futterkohl ist eine pflegeleichte und nahrhafte Futterpflanze, die ideal für die Tierfütterung ist. Mit seiner Frostresistenz und den geringen Ansprüchen an Pflege und Standort ist er besonders in den Wintermonaten eine wertvolle Ergänzung für jeden Garten.