DIY-Leitfaden: So baust du dein eigenes Hochbeet im Kleingarten
Ein Hochbeet im Kleingarten ist eine großartige Möglichkeit, um Gemüse, Kräuter und Blumen anzubauen, ohne sich um schlechten Boden oder Unkraut sorgen zu müssen. Es ermöglicht zudem ein rückenschonendes Arbeiten, bietet bessere Wachstumsbedingungen für deine Pflanzen und verlängert die Gartensaison. In diesem Leitfaden erfährst du alles, was du wissen musst, um ein Hochbeet in deinem Kleingarten selbst zu bauen – von der Planung und Materialauswahl über den Bau bis hin zur Pflege und Bepflanzung.

1. Warum ein Hochbeet?
Bevor wir uns den praktischen Aspekten widmen, lohnt es sich zu verstehen, warum ein Hochbeet so vorteilhaft ist.
1.1 Vorteile eines Hochbeetes
- Ergonomisches Arbeiten: Durch die erhöhte Position des Beetes kannst du ohne anstrengendes Bücken oder Knien arbeiten, was besonders für Menschen mit Rückenproblemen ideal ist.
- Bessere Bodenqualität: Im Hochbeet kannst du die Bodenqualität selbst bestimmen und optimal auf die Bedürfnisse deiner Pflanzen abstimmen. So werden beispielsweise Staunässe und Bodenverdichtungen vermieden.
- Längere Gartensaison: Hochbeete erwärmen sich schneller als ebenerdige Beete, sodass du früher im Jahr mit dem Pflanzen beginnen kannst und die Saison länger dauert.
- Schutz vor Schädlingen: Hochbeete bieten einen natürlichen Schutz vor einigen Schädlingen, wie z.B. Wühlmäusen, da du das Beet von unten mit Drahtgeflecht absichern kannst.
- Bessere Erträge: Durch die Kombination aus hochwertigem Boden und optimalen Bedingungen erzielen Hochbeete oft höhere Erträge.
1.2 Wer profitiert von einem Hochbeet?
Hochbeete sind für nahezu jeden Garten geeignet – ob großer Garten, Kleingarten oder sogar auf Terrassen und Balkonen. Besonders profitieren:
- Menschen mit eingeschränkter Mobilität: Das rückenschonende Arbeiten erleichtert den Zugang zur Gartenarbeit für Menschen jeden Alters.
- Stadtgärtner: In städtischen Bereichen mit begrenztem Platz können Hochbeete auch auf kleinen Flächen oder Dächern genutzt werden.
- Biogärtner: Wer Wert auf biologische Anbaumethoden legt, kann in einem Hochbeet optimalen, pestizidfreien Boden aufbauen und pflegen.
2. Planung und Standortwahl
Die Planung ist der erste und wichtigste Schritt beim Bau eines Hochbeetes. Eine gründliche Planung spart später Zeit und vermeidet unnötige Probleme.
2.1 Wahl des Standorts
Der Standort deines Hochbeetes ist entscheidend für den Erfolg deiner Pflanzen. Beachte dabei folgende Punkte:
- Sonniger Standort: Die meisten Gemüsepflanzen benötigen mindestens sechs Stunden Sonnenlicht pro Tag. Ein sonniger Platz ist daher ideal.
- Windschutz: Ein windgeschützter Standort verhindert, dass die Pflanzen austrocknen oder durch Wind beschädigt werden.
- Erreichbarkeit: Das Hochbeet sollte gut erreichbar sein, besonders wenn es regelmäßig bewässert werden muss. Ein Standort in der Nähe einer Wasserquelle ist optimal.
- Entwässerung: Achte darauf, dass das Hochbeet nicht an einem Ort steht, an dem sich Wasser staut. Eine gute Entwässerung ist wichtig, um Wurzelfäule zu vermeiden.
2.2 Größe des Hochbeetes
Die Größe des Hochbeetes hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem verfügbaren Platz, deinen Anbauzielen und deiner körperlichen Belastbarkeit.
- Breite: Ein Hochbeet sollte nicht breiter als 1,20 m sein, damit du problemlos von beiden Seiten aus arbeiten kannst. Bei größeren Breiten könnte es schwierig werden, die Mitte zu erreichen.
- Länge: Die Länge kann variieren, abhängig von deinem Platzangebot. In vielen Gärten sind Längen zwischen 2 und 3 Metern üblich. Bei längeren Beeten ist es sinnvoll, Trennwände einzubauen, um die Stabilität zu erhöhen.
- Höhe: Die Höhe ist entscheidend für ein ergonomisches Arbeiten. 70 bis 90 cm gelten als ideal. Wenn du das Hochbeet hauptsächlich für tiefwurzelnde Pflanzen nutzen möchtest, kann eine Höhe von 1 Meter oder mehr sinnvoll sein.

3. Materialien und Kosten
Für den Bau deines Hochbeetes benötigst du eine Vielzahl von Materialien. In diesem Abschnitt stelle ich dir die gängigen Materialien vor und gebe eine ungefähre Preisübersicht.
3.1 Holz für den Rahmen
Das Holz bildet die Grundstruktur deines Hochbeetes. Wähle Holz, das langlebig und resistent gegen Feuchtigkeit ist:
- Lärchenholz: Sehr langlebig und widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit. Es ist eine der besten Optionen für Hochbeete, hat aber auch einen höheren Preis (ca. 15–20 €/m²).
- Douglasienholz: Günstiger als Lärchenholz, aber immer noch sehr robust und wetterbeständig (ca. 10–15 €/m²).
- Kiefernholz (druckimprägniert): Eine preiswerte Option, allerdings ist es weniger langlebig als Lärchen- oder Douglasienholz (ca. 7–10 €/m²).
3.2 Schutzfolie
Um das Holz von innen vor Feuchtigkeit zu schützen, ist eine Schutzfolie unerlässlich:
- Noppenfolie: Diese Folie schützt das Holz und lässt gleichzeitig Luft zirkulieren, was Schimmelbildung verhindert (ca. 2–3 €/m²).
- Teichfolie: Eine wasserdichte und sehr robuste Option, die das Holz effektiv schützt (ca. 4–6 €/m²).
3.3 Schrauben und Winkel
Für die Verbindung der Holzplanken benötigst du verzinkte Schrauben und Winkel:
- Verzinkte Schrauben: Diese Schrauben sind rostfrei und daher besonders langlebig (ca. 10–15 € pro Packung).
- Winkel: Winkel aus verzinktem Stahl sorgen für eine stabile Eckverbindung (ca. 2–4 € pro Stück).
3.4 Drahtgeflecht
Ein Drahtgeflecht am Boden des Hochbeetes verhindert, dass Wühlmäuse und andere Nager von unten eindringen:
- Drahtgeflecht (Maschendraht): Wähle rostfreies Drahtgeflecht mit einer Maschenweite von etwa 13 mm (ca. 1–2 €/m²).
3.5 Füllmaterial
Das Hochbeet wird in mehreren Schichten befüllt, die für eine gute Belüftung und Nährstoffversorgung sorgen:
- Untere Schicht (Grobmaterial): Äste, Strauchschnitt und grober Kompost bilden die Basis und sorgen für eine gute Drainage.
- Mittlere Schicht: Halb verrottetes Laub und grober Kompost bieten zusätzliche Nährstoffe und halten die Feuchtigkeit im Hochbeet.
- Obere Schicht: Eine Mischung aus Gartenerde und gut verrottetem Kompost dient als Pflanzschicht und bietet optimale Bedingungen für die Wurzeln.
3.6 Kostenübersicht
Die Gesamtkosten für den Bau eines Hochbeetes hängen von der Größe und den verwendeten Materialien ab. Für ein Hochbeet der Größe 2 x 1 m solltest du mit Gesamtkosten von etwa 150–250 € rechnen. Berücksichtige dabei auch die Qualität der Materialien, denn ein gut gebautes Hochbeet kann viele Jahre halten.

4. Werkzeuge
Für den Bau deines Hochbeetes benötigst du einige grundlegende Werkzeuge. Diese Werkzeuge sind in den meisten Haushalten vorhanden oder können kostengünstig in einem Baumarkt erworben oder ausgeliehen werden.
4.1 Notwendige Werkzeuge
- Säge: Eine Säge ist notwendig, um die Holzplanken auf die gewünschte Länge zu schneiden. Eine Handsäge reicht in den meisten Fällen aus, für größere Projekte kann eine Stich- oder Kreissäge hilfreich sein.
- Akkuschrauber: Ein Akkuschrauber ist unerlässlich, um die Holzplanken miteinander zu verschrauben und die Winkel zu befestigen.
- Wasserwaage: Mit einer Wasserwaage stellst du sicher, dass das Hochbeet gerade ist. Das ist besonders wichtig, damit das Wasser gleichmäßig abläuft und sich nicht an einer Seite staut.
- Zollstock: Ein Zollstock hilft dir dabei, die Planken exakt abzumessen und die Abstände zu kontrollieren.
- Handschuhe: Zum Schutz deiner Hände vor Splittern und anderen Verletzungen.
- Schaufel und Spaten: Zum Ausheben des Bodens und Einfüllen des Füllmaterials.
5. Bauanleitung: Schritt für Schritt
Jetzt geht es ans Eingemachte: Der Bau deines Hochbeetes. In diesem Abschnitt führe ich dich Schritt für Schritt durch den Bauprozess.
5.1 Vorbereitung des Untergrunds
- Rasen entfernen: Entferne den Rasen und grabe die Fläche, auf der das Hochbeet stehen soll, etwa 15–20 cm tief aus. So verhinderst du, dass der Rasen durch das Hochbeet wächst und es destabilisiert.
- Drahtgeflecht auslegen: Lege das Drahtgeflecht auf den Boden, um das Hochbeet vor Wühlmäusen und anderen Schädlingen zu schützen. Befestige das Drahtgeflecht mit Erdankern oder Steinen, damit es nicht verrutscht.
5.2 Bau des Rahmens
- Zuschneiden der Holzplanken: Schneide die Holzplanken mit der Säge auf die gewünschten Maße zu. Beachte dabei die geplante Höhe, Breite und Länge des Hochbeetes.
- Zusammenbauen des Rahmens: Verschraube die Planken an den Ecken mit Winkeln und Schrauben. Verwende die Wasserwaage, um sicherzustellen, dass der Rahmen gerade ist.
- Anbringen der Schutzfolie: Tackere die Schutzfolie an der Innenseite des Rahmens fest, um das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen. Die Folie sollte das Holz komplett bedecken, ohne Lücken zu lassen.
5.3 Befüllen des Hochbeetes
- Untere Schicht: Fülle die untere Schicht des Hochbeetes mit grobem Material wie Ästen und Strauchschnitt. Diese Schicht sorgt für eine gute Drainage und Belüftung. Sie sollte etwa ein Drittel der Gesamthöhe des Hochbeetes ausmachen.
- Mittlere Schicht: Bedecke die untere Schicht mit halb verrottetem Laub und grobem Kompost. Diese Schicht trägt zur Nährstoffversorgung und Feuchtigkeitsspeicherung bei. Auch diese Schicht sollte etwa ein Drittel der Höhe ausmachen.
- Obere Schicht: Fülle die oberste Schicht mit einer Mischung aus Gartenerde und gut verrottetem Kompost. Diese Schicht ist für das Pflanzenwachstum entscheidend und sollte die obersten 20–30 cm des Hochbeetes ausmachen. Achte darauf, die Erde gleichmäßig zu verteilen und leicht anzudrücken, um eine stabile Basis für deine Pflanzen zu schaffen.
5.4 Fertigstellung und Bepflanzung
- Hochbeet abdecken: Wenn du dein Hochbeet nicht sofort bepflanzen möchtest, decke es mit einer Mulchschicht oder einer Abdeckfolie ab. Dies hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Unkrautwachstum zu verhindern.
- Bepflanzung: Sobald sich das Füllmaterial gesetzt hat, kannst du mit der Bepflanzung beginnen. Wähle Pflanzen aus, die gut zu den Bedingungen in deinem Hochbeet passen – Gemüsesorten wie Tomaten, Zucchini, Salate und Kräuter sind ideal.

6. Pflege und Wartung deines Hochbeetes
Ein Hochbeet erfordert regelmäßige Pflege, um langfristig ertragreich zu bleiben. Hier sind einige Tipps, wie du dein Hochbeet pflegst und wartest:
6.1 Bewässerung
- Regelmäßiges Gießen: Da Hochbeete schneller austrocknen als normale Beete, ist eine regelmäßige Bewässerung besonders wichtig. Achte darauf, dass die Erde gleichmäßig feucht bleibt, aber nicht zu nass wird.
- Bewässerungssysteme: Überlege dir, ob du ein Bewässerungssystem installierst, wie z.B. eine Tropfbewässerung, um die Wasserversorgung zu automatisieren und effizienter zu gestalten.
6.2 Nachfüllen von Erde und Kompost
- Jährliche Auffüllung: Da das Material im Hochbeet im Laufe der Zeit zusammensackt, solltest du jedes Jahr im Frühjahr eine Schicht frische Erde oder Kompost auftragen, um das Niveau zu halten und die Nährstoffe zu erneuern.
- Regelmäßiges Auflockern: Lockere die oberste Erdschicht regelmäßig mit einer Harke oder einer Handkralle auf, um die Belüftung zu fördern und das Wurzelwachstum zu unterstützen.
6.3 Schutz vor Schädlingen
- Schneckenabwehr: Installiere Schneckenzäune oder lege Schneckenkorn aus, um deine Pflanzen vor Schnecken zu schützen, die sich besonders gerne an jungen Pflänzchen gütlich tun.
- Netze und Abdeckungen: Verwende Schutznetze oder -vliese, um deine Pflanzen vor Vogelfraß und anderen Schädlingen zu schützen, insbesondere während der Keimlingsphase.
6.4 Saisonale Pflege
- Frühjahr: Bereite dein Hochbeet für die neue Saison vor, indem du die Erde auffüllst, frischen Kompost hinzufügst und das Beet von Unkraut befreist.
- Sommer: Achte auf ausreichende Bewässerung und kontrolliere das Wachstum regelmäßig, um sicherzustellen, dass deine Pflanzen gesund bleiben.
- Herbst: Entferne abgeerntete Pflanzenreste und bereite das Hochbeet auf den Winter vor, indem du eine Mulchschicht aufträgst oder eine Gründüngung aussäst.
- Winter: Decke das Hochbeet mit einer Folie oder einem Vlies ab, um die Erde vor Erosion und Frost zu schützen.

7. Wo kannst du Materialien günstig kaufen?
Beim Bau deines Hochbeetes möchtest du sicherlich möglichst kostengünstig und dennoch qualitativ hochwertige Materialien erwerben. Hier sind einige Tipps, wo du Materialien günstig kaufen kannst:
7.1 Baumärkte und Gartencenter
- Große Ketten: Baumärkte wie OBI, Bauhaus oder Hornbach bieten eine große Auswahl an Holz, Schrauben und Gartenzubehör zu fairen Preisen. Oft gibt es auch saisonale Rabatte auf Gartenartikel.
- Gartencenter: In Gartencentern findest du eine breite Auswahl an Pflanzen, Erde und speziellen Materialien für den Hochbeetbau. Hier kannst du dich auch persönlich beraten lassen.
7.2 Online-Shops
- Amazon und eBay: Online-Marktplätze bieten eine Vielzahl von Materialien, oft zu günstigeren Preisen als im stationären Handel. Achte auf Bewertungen und vergleiche Preise.
- Spezialisierte Shops: Es gibt auch Online-Shops, die sich auf Garten- und Hochbeetmaterialien spezialisiert haben, wie z.B. mein-gartenversand.de oder gartenmoebel.de.
7.3 Lokale Anbieter und Recycling
- Sägewerke und Holzhandlungen: Direkt bei einem Sägewerk oder einer Holzhandlung kannst du häufig Holzreste oder Sonderposten günstiger erwerben.
- Recyclinghöfe: Auf Recyclinghöfen oder bei Abbruchunternehmen kannst du oft günstig gebrauchte Materialien wie Holzbretter oder Ziegelsteine erwerben, die sich gut für den Bau eines Hochbeetes eignen.

8. Fazit: Dein eigenes Hochbeet – ein lohnendes DIY-Projekt
Der Bau eines Hochbeetes ist ein lohnendes Projekt, das dir nicht nur Freude bei der Arbeit bereitet, sondern auch langfristig deinen Garten bereichert. Mit der richtigen Planung, den passenden Materialien und ein wenig handwerklichem Geschick kannst du ein stabiles und funktionales Hochbeet errichten, das deine Pflanzen ideal unterstützt und dir viele Jahre gute Erträge bringt.