DIY-Leitfaden: Bau einer kleinen Terrasse im Kleingarten
Eine Terrasse im Kleingarten ist der perfekte Ort, um die Natur zu genießen, Gäste zu bewirten oder einfach nur die Seele baumeln zu lassen. Der Bau einer eigenen Terrasse mag zunächst anspruchsvoll erscheinen, doch mit einer guten Planung und schrittweisen Vorgehensweise kannst du dieses Projekt erfolgreich meistern. In diesem ausführlichen Leitfaden zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du deine eigene kleine Terrasse baust – von der Auswahl der Materialien über den eigentlichen Bau bis hin zur Pflege und Gestaltung.

1. Warum eine Terrasse im Kleingarten?
Bevor wir mit dem Bau beginnen, lohnt es sich, die Vorteile einer Terrasse im Kleingarten zu betrachten:
- Erweiterter Lebensraum: Eine Terrasse schafft zusätzlichen Raum im Freien, der vielfältig genutzt werden kann – zum Essen, Entspannen oder Arbeiten.
- Steigerung des Gartenwerts: Eine gut gestaltete Terrasse erhöht den ästhetischen und funktionalen Wert deines Gartens.
- Flexibilität: Terrassen lassen sich leicht an verschiedene Gartenstile und Bedürfnisse anpassen, egal ob du eine gemütliche Lounge-Ecke oder einen großzügigen Essbereich gestalten möchtest.
2. Planung und Standortwahl
Die Planung ist der wichtigste Schritt bei jedem Bauprojekt. Sie legt den Grundstein für ein erfolgreiches und langlebiges Ergebnis.
2.1 Standortwahl
Der Standort deiner Terrasse bestimmt maßgeblich deren Nutzung und Komfort. Hier sind einige Aspekte, die du berücksichtigen solltest:
- Sonneneinstrahlung: Überlege, ob du eine sonnige oder eher schattige Terrasse bevorzugst. Eine südliche Ausrichtung sorgt für viel Sonne, während eine östliche oder westliche Ausrichtung morgens oder abends Schatten spendet.
- Privatsphäre: Achte darauf, dass deine Terrasse ausreichend Privatsphäre bietet. Wenn nötig, plane einen Sichtschutz oder setze auf Pflanzen, die als natürliche Barriere dienen können.
- Bodenbeschaffenheit: Wähle einen Standort mit stabilem und gut entwässerndem Boden, um spätere Probleme zu vermeiden.
2.2 Größe und Form der Terrasse
Die Größe und Form deiner Terrasse sollten sich nach der Nutzung und den räumlichen Gegebenheiten richten:
- Kleine Terrasse (10–15 m²): Ausreichend für einen kleinen Tisch und einige Stühle, ideal für kleine Gärten oder intime Sitzbereiche.
- Mittlere Terrasse (20–30 m²): Bietet Platz für eine größere Sitzgruppe, einen Grillbereich oder Liegestühle.
- Große Terrasse (über 30 m²): Perfekt für große Familien, Partys oder für eine multifunktionale Nutzung.
Die Form deiner Terrasse kann rechteckig, quadratisch oder sogar geschwungen sein, je nach deinem persönlichen Geschmack und der Gestaltung deines Gartens.

3. Materialien und Kosten
Die Wahl der richtigen Materialien ist entscheidend für die Langlebigkeit und das Aussehen deiner Terrasse. Hier eine detaillierte Übersicht über die benötigten Materialien und die Kosten.
3.1 Fundament und Unterbau
Ein stabiles Fundament ist das A und O für jede Terrasse. Es sorgt dafür, dass die Terrasse eben bleibt und nicht absackt.
- Schotter: Schotter dient als Drainage und Grundlage für den stabilen Aufbau (ca. 20–30 €/m³).
- Splitt: Splitt wird auf den Schotter aufgetragen, um eine ebene Fläche für die Terrassenplatten zu schaffen (ca. 25–35 €/m³).
- Kantsteine: Diese Steine dienen als Randbegrenzung und stabilisieren den Unterbau (ca. 5–10 €/lfm).
3.2 Terrassenbelag
Der Belag bestimmt nicht nur die Optik deiner Terrasse, sondern auch deren Pflegeaufwand und Haltbarkeit.
- Betonplatten: Robuste und pflegeleichte Platten, ideal für einen minimalistischen Look (ca. 20–40 €/m²).
- Holzdielen: Verleihen der Terrasse einen natürlichen Charme, erfordern jedoch regelmäßige Pflege (ca. 40–80 €/m²).
- WPC-Dielen: Eine moderne, pflegeleichte Alternative zu Holz, langlebig und witterungsbeständig (ca. 50–100 €/m²).
- Natursteinplatten: Besonders ästhetisch, aber auch teurer und schwieriger zu verlegen (ca. 60–120 €/m²).
3.3 Zubehör
Zusätzlich benötigst du diverses Zubehör, um die Terrasse fachgerecht zu bauen:
- Unkrautvlies: Verhindert das Durchwachsen von Unkraut unter der Terrasse (ca. 1–2 €/m²).
- Terrassenschrauben: Spezielle Schrauben für die Befestigung von Holzdielen oder WPC-Dielen (ca. 10–20 € pro Packung).
- Fugensand: Stabilisiert die Terrassenplatten und verhindert das Eindringen von Unkraut (ca. 5–10 €/Sack).
3.4 Gesamtkosten
Die Gesamtkosten für den Bau einer Terrasse hängen stark von der gewählten Größe und den Materialien ab. Für eine Terrasse von etwa 15 m² solltest du mit Kosten zwischen 500 und 2000 € rechnen, je nach Materialwahl und Ausstattungsgrad.
4. Werkzeuge
Für den Bau deiner Terrasse benötigst du einige grundlegende Werkzeuge. Hier eine Liste der wichtigsten Werkzeuge, die du bereitstellen solltest:
- Schaufel und Spaten: Zum Ausheben des Fundaments und Verteilen von Schotter und Splitt.
- Rüttelplatte: Zum Verdichten des Untergrunds. Diese kannst du in Baumärkten oder bei Maschinenverleihern mieten.
- Wasserwaage: Um sicherzustellen, dass die Terrassenfläche eben und gerade ist.
- Gummihammer: Zum Festklopfen der Terrassenplatten oder Holzdielen ohne Beschädigungen.
- Säge: Zum Zuschnitt von Holzdielen oder WPC-Dielen.
- Handstampfer: Zum Verdichten von Splitt und Sand in kleineren Bereichen.
- Zollstock und Maßband: Für genaue Messungen und Abstände.

5. Bauanleitung: Schritt für Schritt
Jetzt geht es an den eigentlichen Bau deiner Terrasse. In diesem Abschnitt erkläre ich dir Schritt für Schritt, wie du vorgehst.
5.1 Vorbereitung des Untergrunds
- Abstecken und Ausschachten: Markiere den Bereich, in dem deine Terrasse entstehen soll, mit Pflöcken und Schnur. Grabe den Boden etwa 30–40 cm tief aus, um Platz für Schotter, Splitt und den Terrassenbelag zu schaffen.
- Schotter auftragen: Verteile eine 20 cm dicke Schicht Schotter gleichmäßig auf dem Boden und verdichte sie mit der Rüttelplatte. Diese Schicht sorgt für eine gute Drainage und verhindert, dass Wasser unter der Terrasse staut.
- Splitt auftragen: Trage anschließend eine 5–10 cm dicke Schicht Splitt auf den Schotter auf. Glätte den Splitt mit einer Harke, sodass eine ebene Fläche entsteht, auf der die Terrassenplatten oder Dielen verlegt werden können.
5.2 Verlegen der Kantsteine
- Kantsteine setzen: Setze die Kantsteine entlang der Außenkanten der Terrasse. Diese Steine stabilisieren den Unterbau und verhindern, dass sich der Splitt oder die Terrassenplatten verschieben.
- Kantsteine ausrichten: Verwende eine Wasserwaage, um sicherzustellen, dass die Kantsteine gerade und gleichmäßig ausgerichtet sind. Klopfe sie mit einem Gummihammer sanft in den Boden, bis sie fest sitzen.
5.3 Verlegen des Terrassenbelags
- Unkrautvlies auslegen: Lege ein Unkrautvlies über den Splitt, um das Durchwachsen von Unkraut zu verhindern. Achte darauf, das Vlies so zu verlegen, dass es die gesamte Fläche abdeckt.
- Terrassenplatten verlegen: Beginne in einer Ecke der Terrasse und arbeite dich systematisch vor. Verlege die Platten auf dem Splittbett und klopfe sie mit einem Gummihammer fest, damit sie gut im Splittbett sitzen. Kontrolliere regelmäßig mit der Wasserwaage, ob die Platten eben liegen.
- Fugensand einbringen: Kehre nach dem Verlegen der Platten Fugensand in die Fugen, um die Platten zu stabilisieren und die Fugen zu füllen. Der Sand verhindert, dass sich die Platten später verschieben.
5.4 Befestigen von Holzdielen (optional)
- Unterkonstruktion anlegen: Wenn du Holzdielen oder WPC-Dielen verwendest, lege zunächst eine Unterkonstruktion aus Holzbalken auf den Splitt. Die Balken sollten parallel zueinander verlaufen und mit einer Wasserwaage ausgerichtet werden.
- Dielen befestigen: Schraube die Holzdielen oder WPC-Dielen auf der Unterkonstruktion fest. Achte darauf, zwischen den Dielen einen gleichmäßigen Abstand zu lassen, um die Belüftung zu gewährleisten und das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen.
5.5 Abschlussarbeiten
- Randabschluss anbringen: Setze dekorative Randsteine oder Pflastersteine an den Rändern der Terrasse, um einen sauberen Abschluss zu schaffen.
- Feinreinigung: Kehre die gesamte Terrasse ab, um überschüssigen Sand und Schmutz zu entfernen. Falls nötig, kannst du die Terrasse mit Wasser abspritzen, um Staubreste zu beseitigen.
- Holzpflege: Wenn du Holzdielen verwendet hast, trage eine Schicht Holzschutzmittel auf, um das Holz vor Feuchtigkeit und UV-Strahlung zu schützen. Dies verlängert die Lebensdauer der Terrasse.

6. Pflege und Instandhaltung
Eine gut gebaute Terrasse ist pflegeleicht, dennoch gibt es einige regelmäßige Arbeiten, die du erledigen solltest, um die Terrasse in Schuss zu halten.
6.1 Regelmäßige Reinigung
- Abkehren: Kehre die Terrasse regelmäßig, um Laub, Staub und Schmutz zu entfernen. Dies verhindert, dass sich der Schmutz in den Fugen festsetzt.
- Hochdruckreiniger: Für eine gründliche Reinigung kannst du die Terrasse mit einem Hochdruckreiniger säubern. Achte darauf, den Druck bei empfindlichen Materialien wie Holz niedrig zu halten.
6.2 Holzpflege
- Ölen: Holzdielen sollten regelmäßig, mindestens einmal im Jahr, geölt werden. Dies schützt das Holz vor Witterungseinflüssen und bewahrt seine natürliche Farbe.
- Schleifen und Nachbehandeln: Wenn die Oberfläche der Holzdielen abgenutzt ist, kannst du sie abschleifen und anschließend neu ölen oder lasieren.
6.3 Kontrolle und Reparatur
- Fugen kontrollieren: Überprüfe regelmäßig die Fugen zwischen den Terrassenplatten oder Dielen und fülle bei Bedarf Fugensand nach, um das Eindringen von Unkraut zu verhindern.
- Befestigungen prüfen: Kontrolliere die Schrauben und Befestigungen, besonders bei Holzdielen. Ziehe lockere Schrauben nach oder ersetze sie bei Bedarf.
7. Gestaltung und Nutzung der Terrasse
Nachdem deine Terrasse fertiggestellt ist, kannst du sie ganz nach deinen Wünschen gestalten und nutzen.
7.1 Möblierung
- Passende Möbel wählen: Wähle Möbel, die zum Stil deiner Terrasse passen. Für eine rustikale Terrasse eignen sich Holzmöbel, während moderne Terrassen gut mit Möbeln aus Metall oder Kunststoff harmonieren.
- Flexibilität: Klappbare oder stapelbare Möbel sind ideal für kleinere Terrassen, da sie platzsparend verstaut werden können.
- Komfort: Ergänze die Sitzmöbel mit gemütlichen Kissen, Decken und vielleicht sogar einem Outdoor-Teppich, um eine wohnliche Atmosphäre zu schaffen.
7.2 Dekoration und Bepflanzung
- Pflanzkübel und Blumen: Verwende Pflanzkübel, um die Terrasse mit Blumen, Gräsern oder kleinen Sträuchern zu dekorieren. Diese bringen Farbe und Leben auf die Terrasse.
- Beleuchtung: Installiere Lichterketten, Laternen oder solarbetriebene Gartenlampen, um eine stimmungsvolle Beleuchtung für laue Sommerabende zu schaffen.
- Sichtschutz: Nutze Sichtschutzwände, Rankgitter oder hohe Pflanzen, um mehr Privatsphäre zu schaffen und die Terrasse gemütlicher zu gestalten.
7.3 Nutzungsmöglichkeiten
- Essbereich im Freien: Richte die Terrasse als Essbereich ein, indem du einen stabilen Tisch und ausreichend Stühle platzierst. So kannst du Mahlzeiten im Freien genießen.
- Lounge-Ecke: Schaffe eine Lounge-Ecke mit bequemen Sesseln oder einer Outdoor-Couch. Hier kannst du entspannen, lesen oder einfach die Natur genießen.
- Outdoor-Küche: Für Hobbyköche bietet sich die Möglichkeit, die Terrasse mit einem Grill oder einer kleinen Outdoor-Küche auszustatten. So kannst du im Freien kochen und deine Gäste direkt bewirten.

8. Wo du Materialien günstig kaufen kannst
Materialien für den Bau deiner Terrasse kannst du in verschiedenen Geschäften und Online-Shops erwerben. Hier einige Tipps, wie du diese günstig und qualitativ hochwertig erwerben kannst.
8.1 Baumärkte und Gartencenter
- Große Ketten: Baumärkte wie OBI, Bauhaus oder Hornbach bieten eine breite Palette an Terrassenmaterialien. Hier kannst du oft Rabattaktionen nutzen, um Kosten zu sparen.
- Lokale Gartencenter: Gartencenter führen häufig spezialisierte Produkte für den Außenbereich und bieten fachkundige Beratung. Hier findest du möglicherweise auch regionale Produkte, die für dein Klima optimal sind.
8.2 Online-Shops
- Amazon und eBay: Diese Plattformen bieten eine Vielzahl an Terrassenmaterialien, oft zu günstigen Preisen. Achte jedoch auf die Bewertungen, um die Qualität der Produkte einschätzen zu können.
- Spezialisierte Online-Shops: Websites wie Holzhandel.de oder Gartentraum.de bieten hochwertige Materialien für Terrassenbau und oft spezielle Angebote für größere Bestellungen.
8.3 Recycling und Sonderposten
- Recyclinghöfe und Gebrauchtmaterialien: Auf Recyclinghöfen oder bei Bauunternehmen kannst du günstig gebrauchte Materialien finden, die sich noch hervorragend für den Terrassenbau eignen.
- Sonderposten und Restposten: Einige Baumärkte bieten Sonderposten oder Restbestände zu reduzierten Preisen an. Es lohnt sich, nach solchen Angeboten Ausschau zu halten, insbesondere wenn du flexibel bei der Wahl der Materialien bist.
9. Fazit: Dein eigenes Terrassenprojekt – ein lohnendes Unterfangen
Der Bau einer Terrasse im Kleingarten ist ein lohnendes Projekt, das dir viele Jahre Freude bereiten wird. Mit sorgfältiger Planung, den richtigen Materialien und einer systematischen Vorgehensweise kannst du eine stabile, funktionale und ästhetisch ansprechende Terrasse schaffen. Die Investition in Zeit und Material lohnt sich, denn eine gut gebaute Terrasse bereichert deinen Garten und erweitert deinen Lebensraum.
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