Anbau von Wurzelpetersilie – So gedeiht das aromatische Wurzelgemüse in deinem Garten
Wurzelpetersilie, auch als Petersilienwurzel bekannt, ist ein vielseitiges Wurzelgemüse, das sowohl als Gewürz als auch als Gemüse verwendet werden kann. Ihre pflegeleichte Natur und ihr reicher Geschmack machen sie zu einer wertvollen Ergänzung in jedem Garten. In diesem Leitfaden erfährst du alles, was du über den Anbau von Wurzelpetersilie wissen musst – von der Aussaat über die Pflege bis hin zur Ernte. Darüber hinaus bieten wir dir einige köstliche Rezepte, um deine Ernte optimal zu nutzen.

1. Warum Wurzelpetersilie im Garten anbauen?
1.1 Die Vorteile von Wurzelpetersilie
Wurzelpetersilie bietet nicht nur kulinarische Vielfalt, sondern auch gesundheitliche Vorteile.
1.1.1 Nährstoffreich und gesund
Wurzelpetersilie ist reich an Vitaminen, insbesondere Vitamin C und Vitamin K, sowie an Mineralstoffen wie Kalium und Eisen. Sie hat entzündungshemmende Eigenschaften und unterstützt die Verdauung.
1.1.2 Vielseitig in der Küche
Ob als Suppengemüse, in Eintöpfen, püriert in Pürees oder als Aroma in Saucen – Wurzelpetersilie ist ein echter Allrounder in der Küche. Sie kann sowohl roh als auch gekocht verwendet werden.
1.1.3 Einfache Kultivierung
Wurzelpetersilie ist eine robuste Pflanze, die nur wenig Pflege benötigt und auch in weniger optimalen Bedingungen gut wächst. Sie ist ideal für Gartenanfänger.
1.2 Gärtnerische Vorteile
Neben ihren gesundheitlichen Vorteilen bringt der Anbau von Wurzelpetersilie auch gärtnerische Vorteile mit sich.
1.2.1 Gute Lagerfähigkeit
Wurzelpetersilie kann nach der Ernte über mehrere Monate hinweg gelagert werden, ohne an Geschmack oder Nährstoffen zu verlieren.
1.2.2 Platzsparend und ertragreich
Wurzelpetersilie benötigt nicht viel Platz im Garten, liefert aber einen hohen Ertrag. Auch in kleineren Gärten oder Hochbeeten lässt sie sich gut anbauen.
2. Standortwahl und Bodenvorbereitung
2.1 Der ideale Standort für Wurzelpetersilie
Die Wahl des richtigen Standorts ist entscheidend für das gesunde Wachstum und die gute Entwicklung der Wurzeln.
2.1.1 Lichtverhältnisse
Wurzelpetersilie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. In voller Sonne wachsen die Pflanzen besonders kräftig, aber auch im Halbschatten kann Wurzelpetersilie gut gedeihen.
2.1.2 Schutz vor Wind und Witterung
Ein geschützter Standort, der vor starkem Wind und extremen Wetterbedingungen schützt, ist ideal. Dies verhindert, dass die Pflanzen beschädigt werden und fördert ein gleichmäßiges Wachstum.
2.2 Bodenvorbereitung
Ein gut vorbereiteter Boden sorgt für eine optimale Nährstoffversorgung und eine gesunde Entwicklung der Wurzeln.
2.2.1 Bodenbeschaffenheit
Wurzelpetersilie gedeiht am besten in einem lockeren, gut durchlässigen Boden. Ein humusreicher, leicht sandiger Boden mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist ideal.
2.2.2 Bodenverbesserung
Lockere schwere Böden mit Sand oder Kompost auf, um die Drainage zu verbessern. Dies verhindert Staunässe und sorgt für eine gleichmäßige Feuchtigkeit im Boden.
2.2.3 Düngung und Nährstoffversorgung
Vor der Aussaat kannst du den Boden mit organischem Dünger oder Kompost anreichern, um die Nährstoffversorgung zu verbessern. Wurzelpetersilie benötigt ausreichend Kalium und Phosphor, um kräftige Wurzeln zu entwickeln.

3. Aussaat und Pflanzung
3.1 Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat
Der Zeitpunkt der Aussaat ist entscheidend für den Erfolg beim Anbau von Wurzelpetersilie.
3.1.1 Frühjahrs- und Herbstaussaat
Wurzelpetersilie kann sowohl im Frühjahr als auch im Spätsommer ausgesät werden. Die beste Zeit für die Aussaat ist im März oder April, wenn der Boden frostfrei ist.
3.1.2 Direktsaat ins Freiland
Wurzelpetersilie wird direkt ins Freiland gesät. Säe die Samen in Reihen mit einem Abstand von etwa 20 bis 30 cm zwischen den Reihen. Bedecke die Samen leicht mit Erde und halte den Boden gleichmäßig feucht.
3.2 Pflanzabstand und Pflanztiefe
Der richtige Pflanzabstand und die Pflanztiefe sind entscheidend für eine erfolgreiche Ernte.
3.2.1 Pflanzabstand
Säe die Samen in einem Abstand von etwa 5 cm innerhalb der Reihen. Dies gibt den Pflanzen genügend Platz, um sich zu entwickeln, und sorgt für eine gute Luftzirkulation.
3.2.2 Pflanztiefe
Die Samen sollten etwa 1 bis 2 cm tief in den Boden eingebracht werden. Nach dem Säen solltest du die Erde leicht andrücken, um einen guten Bodenkontakt zu gewährleisten.

4. Pflege und Düngung von Wurzelpetersilie
4.1 Bewässerung
Wurzelpetersilie benötigt eine gleichmäßige Bewässerung, um optimal zu wachsen und schmackhafte Wurzeln zu entwickeln.
4.1.1 Gießfrequenz
Gieße regelmäßig, um den Boden gleichmäßig feucht zu halten, aber vermeide Staunässe. Besonders in Trockenperioden ist eine ausreichende Bewässerung wichtig, damit die Wurzeln nicht verholzen.
4.1.2 Wassermenge und -qualität
Verwende nach Möglichkeit Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser zum Gießen. Gieße am besten morgens oder abends, um die Verdunstung zu minimieren und den Pflanzen optimale Bedingungen zu bieten.
4.2 Düngung
Wurzelpetersilie ist ein Mittelzehrer und benötigt eine ausgewogene Nährstoffversorgung.
4.2.1 Düngen während der Wachstumsphase
Dünge die Pflanzen etwa 4 bis 6 Wochen nach der Aussaat mit einem kaliumreichen Dünger. Dies fördert die Bildung kräftiger Wurzeln. Wiederhole die Düngung bei Bedarf während der Wachstumsphase.
4.2.2 Organische Düngung
Kompost und organische Dünger sind ideal, um die Nährstoffversorgung sicherzustellen. Eine zusätzliche Gabe von Hornmehl oder Pflanzenjauche kann das Wachstum unterstützen.
4.3 Pflege der Pflanzen
Neben der Bewässerung und Düngung ist die regelmäßige Pflege der Pflanzen wichtig.
4.3.1 Unkrautbekämpfung
Halte das Beet unkrautfrei, damit die Wurzelpetersilie nicht in Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser steht. Das regelmäßige Hacken der Reihen fördert zudem die Belüftung des Bodens.
4.3.2 Anhäufeln der Pflanzen
Bei Bedarf kannst du die Pflanzen leicht anhäufeln, um die Wurzeln vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Dies verhindert das Verholzen und fördert die Ausbildung einer gleichmäßigen Form.

5. Ernte und Lagerung von Wurzelpetersilie
5.1 Der richtige Erntezeitpunkt
Der richtige Zeitpunkt für die Ernte ist entscheidend für den Geschmack und die Lagerfähigkeit der Wurzeln.
5.1.1 Früh- und Späternte
Wurzelpetersilie kann etwa 16 bis 20 Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Die Wurzeln sollten fest und gleichmäßig geformt sein. Die Ernte erfolgt im Spätsommer bis Herbst.
5.1.2 Erntemethoden
Ernte die Wurzeln vorsichtig mit einer Grabegabel, um sie nicht zu beschädigen. Ziehe die Wurzeln aus der Erde und lasse sie kurz abtrocknen, bevor du sie lagerst.
5.2 Lagerung
Wurzelpetersilie lässt sich gut lagern und behält dabei ihre Nährstoffe und ihren Geschmack.
5.2.1 Lagerung im Keller
Lagere die Wurzeln an einem kühlen, dunklen Ort bei Temperaturen zwischen 0 und 4°C. Ein Keller oder eine kühle Speisekammer sind ideal. Lege die Wurzeln in feuchten Sand oder Torf, um sie vor dem Austrocknen zu schützen.
5.2.2 Einfrieren und Einlegen
Du kannst Wurzelpetersilie auch einfrieren oder einlegen, um sie länger haltbar zu machen. Blanchiere die Wurzeln vor dem Einfrieren, um ihre Farbe und Nährstoffe zu bewahren. Beim Einlegen kannst du verschiedene Gewürze und Essig verwenden, um leckere Varianten zu kreieren.

6. Kreative Rezepte mit Wurzelpetersilie
6.1 Wurzelpetersilien-Suppe
6.1.1 Zutaten
- 500 g Wurzelpetersilie
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 1 EL Butter
- 1 Liter Gemüsebrühe
- 100 ml Sahne
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- Frische Petersilie zum Garnieren
6.1.2 Zubereitung
- Die Wurzelpetersilie schälen und in kleine Würfel schneiden.
- Zwiebel und Knoblauch fein hacken und in der Butter glasig dünsten.
- Die Wurzelpetersilie hinzufügen und kurz mitdünsten.
- Mit Gemüsebrühe aufgießen und etwa 20 Minuten köcheln lassen, bis die Wurzeln weich sind.
- Die Suppe pürieren und die Sahne unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Die Suppe in Schalen füllen und mit frischer Petersilie garnieren. Heiß servieren.
6.2 Wurzelpetersilien-Püree
6.2.1 Zutaten
- 600 g Wurzelpetersilie
- 200 g Kartoffeln
- 50 g Butter
- 100 ml Milch
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- Muskatnuss zum Abschmecken
6.2.2 Zubereitung
- Wurzelpetersilie und Kartoffeln schälen, würfeln und in Salzwasser etwa 20 Minuten kochen, bis sie weich sind.
- Das Wasser abgießen und die Wurzelpetersilie und Kartoffeln durch eine Presse drücken oder mit einem Kartoffelstampfer zu Püree verarbeiten.
- Butter und Milch erhitzen und unter das Püree rühren, bis es eine cremige Konsistenz erreicht.
- Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.
- Das Püree als Beilage zu Fleischgerichten oder Fisch servieren.
6.3 Wurzelpetersilien-Gratin
6.3.1 Zutaten
- 500 g Wurzelpetersilie
- 200 ml Sahne
- 100 g geriebener Käse (z.B. Gruyère)
- 1 Knoblauchzehe
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- Frische Kräuter wie Thymian oder Rosmarin
6.3.2 Zubereitung
- Den Backofen auf 180°C vorheizen.
- Die Wurzelpetersilie schälen und in dünne Scheiben schneiden.
- Eine Auflaufform mit der Knoblauchzehe ausreiben und die Wurzelpetersilie gleichmäßig darin verteilen.
- Die Sahne über die Wurzelpetersilie gießen, mit Salz, Pfeffer und den Kräutern würzen und den geriebenen Käse darüberstreuen.
- Das Gratin im vorgeheizten Ofen etwa 30 Minuten backen, bis die Wurzelpetersilie weich und der Käse goldbraun ist.
- Heiß servieren, ideal als Beilage oder vegetarisches Hauptgericht.
6.4 Wurzelpetersilien-Chips
6.4.1 Zutaten
- 500 g Wurzelpetersilie
- 2 EL Olivenöl
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- Paprikapulver oder andere Gewürze nach Wahl
6.4.2 Zubereitung
- Den Backofen auf 150°C vorheizen.
- Die Wurzelpetersilie schälen und in dünne Scheiben hobeln.
- Die Scheiben in einer Schüssel mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und Gewürzen vermischen.
- Die Wurzelpetersilien-Scheiben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und im Ofen etwa 20 Minuten backen, bis sie knusprig sind.
- Die Chips aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Sie eignen sich hervorragend als gesunder Snack oder Beilage zu Dips.

7. Krankheiten und Schädlinge bei Wurzelpetersilie
7.1 Häufige Krankheiten
Wurzelpetersilie ist relativ robust, kann jedoch von einigen Krankheiten betroffen sein.
7.1.1 Falscher Mehltau
Falscher Mehltau tritt besonders bei feuchtem Wetter auf und zeigt sich durch gelbe Flecken auf den Blättern. Entferne befallene Blätter und sorge für gute Belüftung.
7.1.2 Wurzelfäule
Wurzelfäule kann durch Staunässe verursacht werden. Achte darauf, den Boden gut zu drainieren und Staunässe zu vermeiden, um diese Krankheit zu verhindern.
7.2 Schädlinge
Auch Schädlinge können Wurzelpetersilie befallen und das Wachstum beeinträchtigen.
7.2.1 Möhrenfliege
Die Larven der Möhrenfliege können die Wurzeln der Pflanzen schädigen. Verwende ein feinmaschiges Netz, um die Fliegen fernzuhalten, und kontrolliere regelmäßig den Boden.
7.2.2 Blattläuse
Blattläuse können die Blätter der Wurzelpetersilie schwächen. Bekämpfe sie durch das Abspritzen der Pflanzen mit Wasser oder den Einsatz von natürlichen Insektiziden.
8. Fazit
Wurzelpetersilie ist ein pflegeleichtes und vielseitiges Wurzelgemüse, das in keinem Garten fehlen sollte. Mit der richtigen Pflege und den passenden Standortbedingungen kannst du eine reichhaltige Ernte einfahren, die sich über viele Monate lagern lässt. Die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten in der Küche – von Suppen über Pürees bis hin zu knusprigen Chips – machen Wurzelpetersilie zu einem wertvollen Bestandteil jeder Ernährung. Nutze unsere Tipps und Rezepte, um das Beste aus deiner Wurzelpetersilie herauszuholen und deinen Garten in eine ertragreiche Oase zu verwandeln.