Anbau von Petersilie: Dein umfassender Leitfaden für den erfolgreichen Kräutergarten
Einleitung
Petersilie ist eines der beliebtesten Küchenkräuter und wird in unzähligen Gerichten verwendet, um ihnen Frische und Geschmack zu verleihen. Sie ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen und lässt sich leicht im eigenen Garten oder in Töpfen anbauen. Petersilie ist vielseitig einsetzbar und verleiht deinen Gerichten das gewisse Etwas. In diesem Leitfaden zeige ich dir, wie du Petersilie erfolgreich in deinem Garten anbauen kannst, welche Sorten sich am besten eignen, wie du die Pflanzen pflegst und wie du sie optimal erntest und lagerst.

1. Die Grundlagen des Petersilienanbaus
1.1 Was ist Petersilie?
Petersilie (Petroselinum crispum) ist ein zweijähriges Kraut aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Es gibt zwei Hauptsorten: die krause Petersilie (Petroselinum crispum var. crispum) und die glatte Petersilie (Petroselinum crispum var. neapolitanum). Beide Sorten sind aromatisch und vielseitig einsetzbar, wobei die glatte Petersilie oft ein intensiveres Aroma aufweist. Petersilie wird vor allem als Würzkraut verwendet und ist ein fester Bestandteil vieler Küchen weltweit.
1.2 Standortwahl
Petersilie bevorzugt einen halbschattigen bis sonnigen Standort. Ein Platz im Garten, der morgens Sonne und nachmittags Schatten bietet, ist ideal. Petersilie kann auch in Töpfen oder Pflanzkästen auf dem Balkon oder der Terrasse angebaut werden. Der Boden sollte humusreich, locker und gut durchlässig sein, da Petersilie keine Staunässe verträgt.
1.3 Bodenbeschaffenheit
Petersilie stellt keine hohen Ansprüche an den Boden, gedeiht jedoch am besten in einem nährstoffreichen, leicht feuchten Boden mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0. Schwere Lehmböden sollten mit Sand oder Kompost aufgelockert werden, um die Drainage zu verbessern. Vor dem Pflanzen kannst du den Boden mit Kompost oder einem organischen Dünger anreichern, um die Nährstoffversorgung zu sichern.
2. Petersilie pflanzen
2.1 Aussaatzeit
Die beste Zeit für die Aussaat von Petersilie ist im Frühjahr, sobald keine Frostgefahr mehr besteht. Petersilie kann auch im Herbst ausgesät werden, um im nächsten Frühjahr eine frühe Ernte zu ermöglichen. Petersilie ist ein Dunkelkeimer, das bedeutet, dass die Samen leicht mit Erde bedeckt werden sollten, um die Keimung zu fördern.
2.2 Samen oder Setzlinge?
Petersilie kann entweder aus Samen gezogen oder als Setzling gepflanzt werden. Die Aussaat aus Samen ist die gängigste Methode, da Petersilie relativ langsam keimt. Setzlinge können in Gartencentern oder online erworben werden und bieten den Vorteil, dass du schneller ernten kannst.
2.3 Pflanzabstand und -tiefe
Petersilie sollte mit einem Abstand von etwa 20 bis 30 cm zwischen den Pflanzen gesät oder gepflanzt werden, um ausreichend Platz für das Wachstum zu lassen. Die Samen sollten etwa 0,5 bis 1 cm tief in den Boden gesät und leicht mit Erde bedeckt werden. Halte die Erde nach der Aussaat feucht, aber nicht nass, um die Keimung zu unterstützen.
2.4 Petersilie im Topf
Petersilie wächst auch hervorragend in Töpfen und Pflanzkästen. Wähle einen Topf mit mindestens 20 cm Durchmesser und guter Drainage. Verwende hochwertige Kräutererde, die leicht und gut durchlässig ist. Stelle den Topf an einen halbschattigen Ort, der vor starkem Wind geschützt ist, und achte darauf, dass die Erde gleichmäßig feucht bleibt.

3. Pflege und Wartung
3.1 Bewässerung
Petersilie benötigt eine gleichmäßige Bewässerung, besonders während der Keimphase und in heißen Sommermonaten. Der Boden sollte stets leicht feucht, aber nicht nass sein. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da diese zu Wurzelfäule führen kann. Ein Mulchen der Beete hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und das Unkrautwachstum zu reduzieren.
3.2 Düngung
Petersilie ist ein Starkzehrer und benötigt daher regelmäßige Düngergaben. Dünge die Pflanzen alle vier bis sechs Wochen mit einem organischen Kräuterdünger oder arbeite Kompost in den Boden ein. Vermeide jedoch eine Überdüngung, da dies das Aroma der Petersilie beeinträchtigen kann.
3.3 Rückschnitt
Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert das buschige Wachstum der Petersilie und verhindert, dass die Pflanze blüht und Samen bildet, was das Aroma der Blätter beeinträchtigen kann. Schneide die äußeren Blätter regelmäßig ab, um die Pflanze zur Bildung neuer Triebe anzuregen. Entferne zudem vergilbte oder welke Blätter, um die Pflanze gesund zu halten.

4. Ernte und Lagerung
4.1 Erntezeitpunkt
Petersilie kann etwa 6 bis 8 Wochen nach der Aussaat erstmals geerntet werden. Ernte die Blätter, indem du die äußeren Stängel knapp über dem Boden abschneidest. So bleibt der innere Teil der Pflanze intakt und kann weiterwachsen. Petersilie kann das ganze Jahr über geerntet werden, solange die Pflanze nicht blüht.
4.2 Lagerung
Frisch geerntete Petersilie kann für einige Tage in einem Glas Wasser aufbewahrt oder in ein feuchtes Tuch gewickelt im Kühlschrank gelagert werden. Für eine längere Lagerung kann Petersilie eingefroren oder getrocknet werden. Zum Einfrieren wäscht du die Blätter, lässt sie trocknen und legst sie in Gefrierbeutel. Zum Trocknen bindest du die Stängel zu kleinen Bündeln zusammen und hängst sie an einem luftigen, schattigen Ort auf.
4.3 Verwendung in der Küche
Petersilie ist ein vielseitiges Kraut, das in vielen Gerichten verwendet wird. Sie verleiht Salaten, Suppen, Saucen und Fleischgerichten ein frisches Aroma. Petersilie sollte jedoch erst am Ende des Kochvorgangs hinzugefügt werden, um das volle Aroma zu erhalten, da das Kraut bei längerer Hitzeeinwirkung an Geschmack verliert. Sowohl glatte als auch krause Petersilie sind für die Zubereitung von Pesto, Kräuterbutter oder als Garnitur geeignet.

5. Petersilie in der Küche: Verwendungszwecke und Rezepte
5.1 Verwendung von Petersilie
Petersilie ist in der Küche sehr vielseitig einsetzbar und ein fester Bestandteil vieler Rezepte. Sie kann sowohl frisch als auch getrocknet verwendet werden, wobei frische Petersilie ein intensiveres Aroma aufweist. In der mediterranen Küche wird sie oft für Pestos, Marinaden und Dressings verwendet. Auch in der deutschen Küche findet Petersilie häufig Verwendung, zum Beispiel in Kräuterquark, Suppen oder als Garnitur für Fleischgerichte.
5.2 Rezeptideen mit Petersilie
5.2.1 Petersilienpesto
Ein frisches Petersilienpesto ist eine köstliche Alternative zum klassischen Basilikumpesto:
- Zutaten:
- 2 Bund glatte Petersilie
- 50 g Pinienkerne
- 50 g Parmesan
- 1 Knoblauchzehe
- 100 ml Olivenöl
- Salz und Pfeffer
- Zubereitung:
- Die Petersilie waschen, trocknen und grob hacken.
- Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten.
- Alle Zutaten in einen Mixer geben und fein pürieren.
- Das Pesto mit Salz und Pfeffer abschmecken und in ein Glas füllen.
- Mit Olivenöl bedeckt hält sich das Pesto im Kühlschrank mehrere Tage.
5.2.2 Kräuterbutter mit Petersilie
Diese einfache Kräuterbutter verleiht Fleisch, Fisch oder Brot eine besondere Note:
- Zutaten:
- 250 g Butter
- 1 Bund glatte Petersilie
- 1 Knoblauchzehe
- Salz und Pfeffer
- Zubereitung:
- Die Butter bei Zimmertemperatur weich werden lassen.
- Die Petersilie waschen, trocknen und fein hacken.
- Den Knoblauch pressen oder fein hacken.
- Alle Zutaten gut miteinander vermischen.
- Die Kräuterbutter in Frischhaltefolie einwickeln und im Kühlschrank fest werden lassen.
5.2.3 Taboulé-Salat
Ein frischer Taboulé-Salat mit Petersilie ist perfekt für warme Sommertage:
- Zutaten:
- Zubereitung:
- Den Bulgur nach Packungsanweisung garen und abkühlen lassen.
- Die Petersilie und die Minze waschen, trocknen und fein hacken.
- Die Tomaten, Gurke und Frühlingszwiebeln in kleine Würfel schneiden.
- Alle Zutaten in einer großen Schüssel vermischen.
- Den Zitronensaft und das Olivenöl unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

6. Krankheiten und Schädlinge
6.1 Häufige Krankheiten
Petersilie ist relativ robust, kann jedoch von verschiedenen Krankheiten befallen werden, insbesondere wenn die Anbaubedingungen nicht optimal sind. Zu den häufigsten Krankheiten gehören Blattfleckenkrankheit, Echter Mehltau und Wurzelfäule. Diese treten häufig bei zu hoher Luftfeuchtigkeit oder Staunässe auf.
- Blattfleckenkrankheit: Diese Krankheit zeigt sich durch braune oder schwarze Flecken auf den Blättern. Betroffene Blätter sollten entfernt und entsorgt werden, um die Ausbreitung zu verhindern.
- Echter Mehltau: Mehltau äußert sich durch einen weißen, pudrigen Belag auf den Blättern. Befallene Pflanzenteile sollten entfernt und die Pflanze mit einem geeigneten Fungizid behandelt werden.
- Wurzelfäule: Diese tritt häufig bei Staunässe auf und führt zum Absterben der Pflanze. Achte auf eine gute Drainage und vermeide Überwässerung.
6.2 Schädlinge
Zu den häufigsten Schädlingen, die Petersilie befallen können, gehören Blattläuse, Schnecken und Möhrenfliegen. Diese können die Pflanzen schwächen und die Ernte beeinträchtigen.
- Blattläuse: Diese saugen den Pflanzensaft und verursachen gekräuselte oder verformte Blätter. Blattläuse können durch Abwaschen der Pflanzen oder den Einsatz von biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln wie Neemöl bekämpft werden.
- Schnecken: Schnecken fressen vor allem an jungen Pflanzen und können große Schäden anrichten. Schneckenkorn oder Schneckenbarrieren können helfen, die Pflanzen zu schützen.
- Möhrenfliegen: Diese legen ihre Eier an den Wurzeln ab, die Larven fressen die Wurzeln und schwächen die Pflanze. Ein Schutznetz oder Mischkultur mit Zwiebeln kann helfen, den Befall zu reduzieren.

7. Vermehrung von Petersilie
7.1 Vermehrung durch Samen
Petersilie wird in der Regel durch Samen vermehrt. Die Samen sollten im zeitigen Frühjahr oder Spätsommer ausgesät werden. Da Petersilie relativ langsam keimt, kann die Aussaat auf der Fensterbank im Haus beginnen, um die Keimung zu beschleunigen.
- Tipp: Petersiliensamen können vor der Aussaat über Nacht in lauwarmem Wasser eingeweicht werden, um die Keimung zu fördern.
7.2 Vermehrung durch Teilung
Petersilie kann auch durch Teilung vermehrt werden, obwohl diese Methode weniger verbreitet ist. Die Teilung älterer Pflanzen erfolgt am besten im Frühjahr oder Herbst, indem der Wurzelballen geteilt und die Teile neu eingepflanzt werden.
7.3 Selbstvermehrung
Petersilie neigt dazu, sich selbst auszusäen, wenn sie blühen darf. Die Samen fallen auf den Boden und keimen im nächsten Jahr von selbst. Um dies zu ermöglichen, kannst du ein paar Pflanzen im Spätsommer blühen und die Samen ausreifen lassen.
Fazit
Der Anbau von Petersilie im eigenen Garten ist einfach und lohnend. Mit den richtigen Pflegehinweisen kannst du das ganze Jahr über frische Petersilie ernten und in der Küche verwenden. Egal, ob du Petersilie im Gartenbeet oder im Topf anbauen möchtest, mit den Tipps in diesem Leitfaden wirst du reichlich Erfolg haben. Petersilie ist nicht nur ein vielseitiges Küchenkraut, sondern auch eine Bereicherung für jeden Garten. Sie ist pflegeleicht, robust und passt sich gut an verschiedene Anbaubedingungen an. Probiere die Rezepte aus und genieße den intensiven Geschmack von frischer Petersilie aus deinem eigenen Garten!