Anbau von Pastinaken im Garten – So gelingt die Ernte und Zubereitung köstlicher Rezepte
Pastinaken (Pastinaca sativa) gehören zu den ältesten Wurzelgemüsen und erleben in den letzten Jahren ein Comeback in der Küche. Sie sind nicht nur gesund und nährstoffreich, sondern auch unglaublich vielseitig in der Zubereitung. In diesem Ratgeber erfährst du alles, was du über den Anbau von Pastinaken in deinem Garten wissen musst – von der Standortwahl über die Pflege bis hin zur Ernte. Zusätzlich bieten wir dir eine Auswahl an köstlichen Rezepten, die du mit deiner Pastinakenernte zubereiten kannst.

1. Warum Pastinaken im Garten anbauen?
1.1 Gesundheitliche Vorteile von Pastinaken
Pastinaken sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen, insbesondere an Vitamin C, Folsäure und Kalium. Sie sind ballaststoffreich und unterstützen eine gesunde Verdauung.
1.1.1 Nährstoffreiche Wurzelgemüse
Pastinaken enthalten komplexe Kohlenhydrate, die langsam vom Körper aufgenommen werden und somit langanhaltende Energie liefern. Zudem sind sie eine gute Quelle für Antioxidantien, die helfen, Zellschäden zu verhindern.
1.1.2 Gut verträglich und vielseitig einsetzbar
Pastinaken sind leicht verdaulich und eignen sich daher auch gut für Babynahrung oder als Schonkost. Ihr süßlicher Geschmack macht sie zu einer beliebten Zutat in vielen Gerichten.
1.2 Vielseitigkeit in der Küche
Pastinaken lassen sich auf verschiedenste Weise zubereiten: Sie können gebacken, gekocht, püriert oder roh verzehrt werden. Ihre milde Süße und cremige Textur passen hervorragend zu vielen Speisen.
1.2.1 Traditionelle und moderne Rezepte
Von klassischen Suppen und Eintöpfen bis hin zu innovativen Gerichten wie Pastinakenchips oder -pürees – dieses Gemüse ist ein wahrer Allrounder in der Küche.
1.2.2 Lange Lagerfähigkeit
Pastinaken lassen sich hervorragend lagern und können den ganzen Winter über verwendet werden. Dies macht sie zu einem idealen Gemüse für die Vorratshaltung.

2. Standortwahl und Bodenvorbereitung
2.1 Der ideale Standort für Pastinaken
Pastinaken bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte. Sie gedeihen am besten in tiefgründigen, gut durchlässigen Böden, die reich an organischem Material sind.
2.1.1 Lichtverhältnisse
Volle Sonne fördert das Wachstum der Pastinaken, jedoch tolerieren sie auch leichten Halbschatten. Wichtig ist, dass der Boden gut durchlüftet ist, um Fäulnis vorzubeugen.
2.1.2 Schutz vor Wind
Pastinaken haben tiefe Wurzeln, die sie stabilisieren, aber ein windgeschützter Standort hilft, die Blätter vor starkem Wind zu schützen, der die Pflanzen schwächen könnte.
2.2 Bodenanforderungen
Pastinaken bevorzugen einen tiefgründigen, lockeren Boden, der frei von Steinen ist. Ein sandiger Lehmboden ist ideal, da er die Wurzeln tief eindringen lässt und gut entwässert.
2.2.1 Bodenverbesserung
Arbeite vor der Aussaat gut verrotteten Kompost oder alten Stallmist in den Boden ein, um die Bodenstruktur zu verbessern und Nährstoffe bereitzustellen. Pastinaken mögen einen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5.
2.2.2 Mulchen und Unkrautkontrolle
Eine Mulchschicht aus Stroh oder Kompost hilft, den Boden feucht zu halten und Unkraut zu unterdrücken. Gleichzeitig schützt Mulch die empfindlichen Wurzeln vor extremen Temperaturen.

3. Aussaat und Pflanzung
3.1 Aussaat von Pastinaken
Pastinaken werden in der Regel direkt ins Freiland gesät. Die beste Zeit für die Aussaat ist das zeitige Frühjahr, sobald der Boden bearbeitbar ist.
3.1.1 Direktaussaat ins Freiland
Die Samen werden in Reihen gesät, etwa 1 cm tief und mit einem Abstand von 5-10 cm. Der Reihenabstand sollte etwa 30-40 cm betragen, um den Pflanzen genügend Platz zu geben.
3.1.2 Keimdauer und Pflege der Keimlinge
Pastinaken keimen langsam, oft erst nach 2-3 Wochen. Halte die Erde während dieser Zeit gleichmäßig feucht, um die Keimung zu unterstützen. Dünne die Sämlinge aus, sobald sie groß genug sind, um den Pflanzen ausreichend Platz zum Wachsen zu geben.
3.2 Pflanzung und Pflanzabstand
Pastinaken entwickeln lange Wurzeln und benötigen daher ausreichend Platz, um sich auszubreiten. Ein zu dichter Stand kann das Wachstum hemmen und zu kleineren Wurzeln führen.
3.2.1 Pflanztiefe und Abstände
Setze die Samen etwa 1 cm tief in die Erde. Der Abstand zwischen den Reihen sollte mindestens 30 cm betragen, während die Pflanzen innerhalb der Reihen etwa 10-15 cm Platz benötigen.
3.2.2 Mischkultur
Pastinaken wachsen gut neben Zwiebeln, Knoblauch und Erbsen. Diese Pflanzen fördern sich gegenseitig und helfen, Schädlinge abzuwehren.

4. Pflege und Düngung von Pastinaken
4.1 Bewässerung
Pastinaken benötigen gleichmäßige Feuchtigkeit, besonders während der Wachstumsphase im Sommer. Achte darauf, dass der Boden niemals vollständig austrocknet.
4.1.1 Gießfrequenz
Gieße regelmäßig, besonders bei trockenem Wetter. Eine gleichmäßige Bewässerung fördert das gleichmäßige Wachstum der Wurzeln und verhindert das Aufplatzen.
4.2 Düngung
Pastinaken sind Mittelzehrer und profitieren von einer ausgewogenen Düngung. Zu viel Stickstoff kann jedoch zu vermehrtem Blattwachstum und kleineren Wurzeln führen.
4.2.1 Organische Düngemittel
Verwende organische Düngemittel wie Kompost oder gut verrotteten Mist, um den Boden mit Nährstoffen anzureichern. Dies fördert ein gesundes Wurzelwachstum und verbessert die Bodenstruktur.
4.3 Schädlingsbekämpfung und Pflege während der Wachstumsperiode
Pastinaken sind relativ robust, können jedoch von Schädlingen wie der Möhrenfliege oder Blattläusen befallen werden.
4.3.1 Vorbeugung von Schädlingen
Eine Mischkultur mit Zwiebeln oder Knoblauch kann helfen, Schädlinge fernzuhalten. Auch das Anbringen von Schutznetzen über den Beeten schützt die Pflanzen vor Schädlingsbefall.
4.3.2 Pflege während der Wachstumsperiode
Lockere den Boden regelmäßig um die Pflanzen herum, um die Belüftung zu verbessern und Unkraut zu entfernen. Dies unterstützt das Wurzelwachstum und verhindert Konkurrenz um Nährstoffe.
5. Ernte und Lagerung von Pastinaken
5.1 Erntezeitpunkt
Pastinaken können ab dem Herbst bis in den Winter hinein geerntet werden. Nach dem ersten Frost schmecken die Wurzeln süßer, da die Stärke in Zucker umgewandelt wird.
5.1.1 Erntemethoden
Hebe die Wurzeln vorsichtig mit einer Grabegabel aus dem Boden, um Beschädigungen zu vermeiden. Entferne die Blätter und lagere die Wurzeln kühl und trocken.
5.2 Lagerung
Pastinaken lassen sich gut lagern und behalten dabei ihren Geschmack. Die ideale Lagertemperatur liegt bei 0-2°C in einem feuchten, sandigen Medium.
5.2.1 Einlagern in Sand
Lege die Pastinaken in eine Kiste mit feuchtem Sand, sodass sie vollständig bedeckt sind. Dies verhindert das Austrocknen der Wurzeln und verlängert die Lagerfähigkeit.

6. Rezepte mit Pastinaken
6.1 Pastinakencremesuppe
Zutaten für 4 Personen:
- 500 g Pastinaken
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Kartoffel
- 1 Liter Gemüsebrühe
- 200 ml Sahne
- 2 EL Olivenöl
- Salz, Pfeffer, Muskat nach Geschmack
- Frische Petersilie zur Dekoration
Zubereitung:
- Pastinaken, Kartoffel, Zwiebel und Knoblauch schälen und würfeln.
- Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln darin glasig dünsten.
- Knoblauch hinzufügen und kurz mitdünsten.
- Pastinaken und Kartoffel dazugeben, kurz anbraten und mit Gemüsebrühe ablöschen.
- Alles etwa 20 Minuten köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist.
- Die Suppe pürieren und die Sahne unterrühren.
- Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und mit frischer Petersilie servieren.
Nährwerte pro Portion:
- Kalorien: 250 kcal
- Eiweiß: 3 g
- Fett: 15 g
- Kohlenhydrate: 25 g
Persönliche Erfahrung: Diese Pastinakencremesuppe ist eines meiner Lieblingsrezepte für kalte Wintertage. Sie ist nicht nur wärmend und sättigend, sondern auch unglaublich cremig und aromatisch.
6.2 Gebackene Pastinaken mit Honig und Thymian
Zutaten für 4 Personen:
- 600 g Pastinaken
- 3 EL Olivenöl
- 2 EL Honig
- 2 Zweige frischer Thymian
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung:
- Pastinaken schälen und in gleichmäßige Stifte schneiden.
- Olivenöl, Honig und Thymian in einer Schüssel vermischen.
- Die Pastinakenstifte darin wenden, bis sie gleichmäßig bedeckt sind.
- Auf einem Backblech verteilen und bei 200°C etwa 25-30 Minuten goldbraun backen.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken und sofort servieren.
Nährwerte pro Portion:
- Kalorien: 180 kcal
- Eiweiß: 2 g
- Fett: 10 g
- Kohlenhydrate: 20 g
Persönliche Erfahrung: Gebackene Pastinaken sind eine tolle Beilage zu fast jedem Gericht. Der Honig bringt ihre natürliche Süße noch mehr zur Geltung, während der Thymian eine aromatische Note hinzufügt.

6.3 Pastinakenpüree
Zutaten für 4 Personen:
- 500 g Pastinaken
- 300 g Kartoffeln
- 50 g Butter
- 100 ml Milch
- Salz und Muskat nach Geschmack
Zubereitung:
- Pastinaken und Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden und in Salzwasser weich kochen.
- Das Wasser abgießen und die Butter hinzufügen.
- Die Milch erhitzen und ebenfalls zu den Pastinaken und Kartoffeln geben.
- Alles zu einem glatten Püree stampfen und mit Salz und Muskat abschmecken.
Nährwerte pro Portion:
- Kalorien: 220 kcal
- Eiweiß: 3 g
- Fett: 12 g
- Kohlenhydrate: 25 g
Persönliche Erfahrung: Dieses Pastinakenpüree ist eine wunderbare Alternative zu klassischem Kartoffelpüree. Es ist cremig, reichhaltig und hat eine leichte Süße, die perfekt zu herzhaften Gerichten passt.
7. Fazit
Pastinaken sind nicht nur ein gesundes und nahrhaftes Gemüse, sondern auch eine vielseitige Zutat in der Küche. Mit der richtigen Pflege kannst du in deinem Garten eine reiche Ernte erzielen, die dir den ganzen Winter über zur Verfügung steht. Ob als cremige Suppe, knusprig gebacken oder als feines Püree – Pastinaken bieten für jeden Geschmack etwas. Nutze unsere Anbautipps und Rezepte, um das Beste aus deiner Pastinakenernte herauszuholen.