Anbau von Fingerhut im Garten – So gedeiht die imposante Blume in deinem Garten
Fingerhut (Digitalis) ist eine beeindruckende Zierpflanze, die mit ihren hohen Blütenständen und auffälligen Farben jeden Garten schmückt. Trotz ihrer Schönheit ist Fingerhut hochgiftig, daher ist besondere Vorsicht im Umgang mit dieser Pflanze geboten. In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige über den Anbau von Fingerhut – von der Standortwahl über die Pflege bis hin zur sicheren Handhabung. Mit diesen Tipps kannst du diese majestätische Pflanze sicher und erfolgreich in deinem Garten kultivieren.

1. Warum Fingerhut im Garten anbauen?
1.1 Die ästhetische Wirkung von Fingerhut
Fingerhut ist eine der markantesten und schönsten Zierpflanzen, die du in deinem Garten anbauen kannst. Mit ihren langen, aufrechten Blütenständen zieht sie alle Blicke auf sich.
1.1.1 Farbenpracht und Blütenformen
Die Blüten des Fingerhuts kommen in verschiedenen Farben wie Purpur, Rosa, Weiß und Gelb vor. Sie sind röhrenförmig und wachsen dicht an dicht entlang des Blütenstiels, was sie besonders auffällig macht.
1.1.2 Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Fingerhut eignet sich hervorragend als Hintergrundpflanze in Blumenbeeten oder als Solitärpflanze an einem prominenten Platz im Garten. Er kann auch gut in naturnahen Gärten eingesetzt werden, wo er seine volle Wirkung entfalten kann.
1.2 Ökologische Bedeutung
Neben ihrer ästhetischen Wirkung hat die Pflanze auch einen hohen ökologischen Wert. Fingerhut ist eine wichtige Nektarpflanze für Bienen und andere Bestäuber.
1.2.1 Anziehung von Bestäubern
Die Blüten des Fingerhuts sind bei Hummeln und Bienen besonders beliebt, da sie reichlich Nektar bieten. Durch den Anbau von Fingerhut trägst du zur Förderung der Biodiversität in deinem Garten bei.
1.2.2 Förderung der Artenvielfalt
Durch den Anbau von Fingerhut schaffst du Lebensraum für verschiedene Insekten und förderst so die Artenvielfalt in deinem Garten. Die Pflanze ist eine wertvolle Ergänzung für jedes naturnahe Gartendesign.

2. Standortwahl und Bodenvorbereitung
2.1 Der ideale Standort für Fingerhut
Fingerhut ist eine pflegeleichte Pflanze, die sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten gedeiht. Sie bevorzugt jedoch Standorte, die vormittags Sonne und nachmittags Schatten bieten.
2.1.1 Lichtverhältnisse
Fingerhut gedeiht am besten an Standorten mit hellem, indirektem Licht oder Halbschatten. Zu viel direkte Sonneneinstrahlung kann die Pflanze austrocknen, während zu viel Schatten die Blütenbildung hemmen kann.
2.1.2 Schutz vor Wind
Da Fingerhut hohe Blütenstände ausbildet, kann er bei starkem Wind leicht umknicken. Ein windgeschützter Standort, z. B. entlang einer Mauer oder Hecke, ist daher ideal.
2.2 Bodenanforderungen
Fingerhut stellt keine hohen Ansprüche an den Boden, bevorzugt jedoch humusreiche, gut durchlässige Böden mit einer leicht sauren bis neutralen Bodenreaktion.
2.2.1 Bodenverbesserung
Bei schweren Böden kann die Zugabe von Sand oder Kompost die Drainage verbessern. Dies ist wichtig, um Staunässe zu vermeiden, die Wurzelfäule verursachen kann.
2.2.2 Mulchen und Unkrautkontrolle
Eine Mulchschicht aus Rindenmulch oder Laub hilft, den Boden feucht zu halten und Unkraut zu unterdrücken. Mulchen schützt zudem die empfindlichen Wurzeln der Pflanze vor extremen Temperaturen.

3. Aussaat und Pflanzung
3.1 Aussaat von Fingerhut
Fingerhut kann sowohl durch Direktaussaat ins Freiland als auch durch Vorziehen im Haus vermehrt werden. Die beste Zeit für die Aussaat ist das zeitige Frühjahr.
3.1.1 Direktaussaat ins Freiland
Die Samen des Fingerhuts sind sehr fein und sollten nur leicht mit Erde bedeckt werden, da sie Lichtkeimer sind. Halte den Boden nach der Aussaat gleichmäßig feucht.
3.1.2 Vorziehen im Haus
Für eine frühere Blüte kannst du Fingerhut im Haus vorziehen. Säe die Samen in Töpfe und setze die Jungpflanzen nach den Eisheiligen ins Freiland um.
3.2 Pflanzung und Pflanzabstand
Fingerhut benötigt ausreichend Platz, um sich voll zu entfalten. Ein ausreichender Pflanzabstand fördert das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen.
3.2.1 Pflanzabstand
Pflanze den Fingerhut in einem Abstand von 30-40 cm, um genügend Raum für die Ausbreitung der Blätter und Wurzeln zu lassen. Dies fördert auch die Luftzirkulation und verhindert die Ausbreitung von Krankheiten.
3.2.2 Pflanztiefe
Setze die Jungpflanzen so tief, dass der Wurzelballen vollständig mit Erde bedeckt ist. Drücke die Erde leicht an und gieße die Pflanzen nach dem Setzen gründlich.

4. Pflege und Düngung von Fingerhut
4.1 Bewässerung
Fingerhut benötigt regelmäßige, aber nicht übermäßige Bewässerung. Der Boden sollte stets leicht feucht, aber nicht nass sein.
4.1.1 Gießfrequenz
Gieße den Fingerhut regelmäßig, besonders während der Wachstums- und Blütephase. Vermeide Staunässe, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Eine gleichmäßige Bewässerung ist wichtig, um die Pflanze gesund zu halten.
4.1.2 Trockenheitstoleranz
Fingerhut verträgt kurze Trockenperioden, benötigt jedoch in längeren Hitzeperioden zusätzliches Wasser. Achte darauf, den Boden gleichmäßig feucht zu halten, besonders in trockenen Sommermonaten.
4.2 Düngung
Fingerhut ist relativ anspruchslos, was die Düngung betrifft. Eine Düngung im Frühjahr mit Kompost oder einem organischen Universaldünger reicht in der Regel aus.
4.2.1 Frühjahrsdüngung
Im Frühjahr sollte der Fingerhut leicht gedüngt werden, um das Wachstum neuer Triebe und Blüten zu fördern. Kompost oder ein organischer Dünger eignet sich gut für diesen Zweck.
4.2.2 Nachdüngung
Falls nötig, kann im Sommer eine leichte Nachdüngung mit einem Flüssigdünger erfolgen, insbesondere wenn die Pflanze schwach wächst oder die Blüte nachlässt.
4.3 Rückschnitt und Pflege nach der Blüte
Ein regelmäßiger Rückschnitt hält den Fingerhut in Form und fördert die Bildung neuer Triebe. Schneide die Pflanze nach der Blüte zurück, um sie kompakt und gesund zu halten.
4.3.1 Formschnitt
Schneide den Fingerhut im Spätsommer oder Herbst zurück, um sein Wachstum zu kontrollieren. Dies fördert ein buschiges Wachstum und verhindert, dass die Pflanze zu stark ausufert.
4.3.2 Pflege nach der Blüte
Nach der Blüte können verblühte Blütenstände entfernt werden, um die Pflanze zu entlasten und das Wachstum neuer Triebe zu fördern. Dies ist besonders wichtig, um die Pflanze auf die nächste Saison vorzubereiten.

5. Sicherheit im Umgang mit Fingerhut
5.1 Giftigkeit des Fingerhuts
Fingerhut ist hochgiftig und sollte daher mit großer Vorsicht behandelt werden. Alle Pflanzenteile enthalten Digitalis-Glykoside, die bei Einnahme zu schweren Vergiftungen führen können.
5.1.1 Symptome einer Vergiftung
Eine Vergiftung durch Fingerhut äußert sich durch Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Sehstörungen und Herzrhythmusstörungen. Schon der Verzehr kleiner Mengen kann lebensgefährlich sein.
5.1.2 Erste Hilfe bei Vergiftung
Bei Verdacht auf eine Vergiftung mit Fingerhut ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Bis zum Eintreffen des Arztes sollte kein Erbrechen herbeigeführt werden, sondern die betroffene Person ruhig gehalten und mit Wasser versorgt werden.
5.2 Schutzmaßnahmen im Garten
Da Fingerhut giftig ist, sollten besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, insbesondere wenn Kinder oder Haustiere Zugang zum Garten haben.
5.2.1 Sichere Pflanzung
Pflanze Fingerhut in Bereichen, die für Kinder und Haustiere schwer zugänglich sind. Überlege, ob du Schilder anbringst, die auf die Giftigkeit der Pflanze hinweisen.
5.2.2 Handschuhe tragen
Trage bei der Gartenarbeit immer Handschuhe, um Hautkontakt mit dem Pflanzensaft zu vermeiden. Wasche nach der Arbeit gründlich deine Hände, um eventuelle Rückstände zu entfernen.

6. Krankheiten und Schädlinge
6.1 Häufige Krankheiten
Fingerhut ist relativ resistent gegen Krankheiten, kann aber gelegentlich von Mehltau oder Rost befallen werden. Eine gute Pflege und richtige Bewässerung helfen, diese Probleme zu vermeiden.
6.1.1 Mehltau
Mehltau zeigt sich als weißer Belag auf den Blättern und tritt oft bei feuchtem Wetter auf. Entferne befallene Blätter und sorge für eine gute Luftzirkulation, um die Ausbreitung zu verhindern.
6.1.2 Rost
Rost verursacht orangefarbene Pusteln auf den Blättern. Entferne befallene Blätter und sorge für eine ausreichende Belüftung, um die Pflanze gesund zu halten.
6.2 Schädlinge
Fingerhut wird selten von Schädlingen befallen, ist aber manchmal anfällig für Schnecken. Kontrolliere die Pflanzen regelmäßig und entferne Schnecken frühzeitig, um Schäden zu vermeiden.
6.2.1 Bekämpfung von Schnecken
Schnecken können durch das Aufstellen von Schneckenzäunen oder das Streuen von Schneckenkorn ferngehalten werden. Natürliche Feinde wie Igel und Vögel helfen ebenfalls, die Schneckenpopulation in Schach zu halten.
7. Fazit
Fingerhut ist eine imposante und pflegeleichte Pflanze, die in keinem Garten fehlen sollte. Mit ihren hohen, farbenfrohen Blütenständen zieht sie alle Blicke auf sich und bietet gleichzeitig wertvolle Nektarquellen für Bestäuber. Trotz ihrer Giftigkeit lässt sich Fingerhut sicher kultivieren, wenn die nötigen Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Mit der richtigen Pflege kannst du diese majestätische Pflanze über viele Jahre hinweg genießen.