Kresse im Kleingarten: Dein umfassender Leitfaden
Kresse ist eine der unkompliziertesten und schnellsten Pflanzen, die Du in Deinem Kleingarten anbauen kannst. Sie wächst fast überall, braucht wenig Pflege und liefert eine reiche Ernte an würzigen Blättern, die sich hervorragend für Salate, Sandwiches und als Dekoration eignen. In diesem Leitfaden erfährst Du alles, was Du über den Anbau, die Pflege und die Ernte von Kresse wissen musst, um das Beste aus dieser vielseitigen Pflanze herauszuholen.

Warum Kresse im Garten anbauen?
Kresse gehört zu den pflegeleichtesten Kräutern und kann praktisch das ganze Jahr über angebaut werden. Ob im Gartenbeet, im Topf auf dem Balkon oder sogar auf der Fensterbank – Kresse gedeiht fast überall und ist in wenigen Wochen erntereif.
Vorteile des Kresseanbaus
- Schnell wachsend: Kresse gehört zu den am schnellsten wachsenden Pflanzen. Bereits nach 7 bis 14 Tagen kannst Du die ersten Blätter ernten.
- Pflegeleicht: Kresse benötigt kaum Pflege und gedeiht auch auf kargen Böden. Sie ist ideal für Anfänger und für alle, die schnell Ergebnisse sehen möchten.
- Vielseitig verwendbar: Die Blätter der Kresse sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Sie haben einen würzigen Geschmack, der perfekt zu Salaten, Suppen und Sandwiches passt.
- Ganzjähriger Anbau: Kresse kann das ganze Jahr über angebaut werden, sowohl im Freien als auch im Haus.
Herausforderungen beim Kresseanbau
- Empfindlichkeit gegenüber Hitze: Kresse verträgt keine hohen Temperaturen und neigt bei starker Hitze zum schnellen Austrocknen. Ein schattiger Platz ist ideal.
- Kurze Haltbarkeit: Nach der Ernte welkt Kresse schnell. Daher sollte sie möglichst frisch verzehrt werden.
- Anfällig für Schimmel: Besonders bei dichter Aussaat und feuchter Umgebung kann Kresse anfällig für Schimmelbildung sein. Eine gute Belüftung ist wichtig.

Die richtige Kressesorte auswählen
Es gibt verschiedene Kressesorten, die sich in Geschmack, Aussehen und Anbauweise unterscheiden. Die Wahl der richtigen Sorte hängt von Deinen Vorlieben und den Bedingungen in Deinem Garten ab.
Beliebte Kressesorten
- Gartenkresse (Lepidium sativum): Die bekannteste Kresseart, die schnell wächst und einen scharfen, pfeffrigen Geschmack hat.
- Wachstumszeit: 7-14 Tage
- Besonderheiten: Einfach anzubauen, ideal für den schnellen Verzehr
- Brunnenkresse (Nasturtium officinale): Diese Kresse wächst bevorzugt in wasserreichen Gebieten und hat einen etwas milderen Geschmack.
- Wachstumszeit: 10-20 Tage
- Besonderheiten: Benötigt viel Feuchtigkeit, ideal für den Anbau in der Nähe von Wasserquellen
- Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus): Eine dekorative Kresseart mit essbaren Blüten und Blättern, die einen leicht scharfen Geschmack haben.
- Wachstumszeit: 14-21 Tage
- Besonderheiten: Dekorative Blüten, gut geeignet für den Anbau in Beeten und Töpfen
- Winterkresse (Barbarea vulgaris): Diese Kresseart wächst auch bei niedrigen Temperaturen und ist ideal für den Anbau im Herbst und Winter.
- Wachstumszeit: 10-15 Tage
- Besonderheiten: Frostbeständig, eignet sich gut für den Spätherbst
Auswahlkriterien
- Standortbedingungen: Wähle eine Sorte, die gut zu den Licht- und Bodenverhältnissen in Deinem Garten passt. Brunnenkresse benötigt beispielsweise viel Wasser, während Gartenkresse mit wenig auskommt.
- Geschmack: Überlege, wie Du die Kresse verwenden möchtest. Für einen intensiveren Geschmack eignet sich Gartenkresse, während Brunnenkresse milder ist.
- Verwendungszweck: Kapuzinerkresse bietet den zusätzlichen Vorteil essbarer Blüten, die auch als Dekoration verwendet werden können.

Kresse pflanzen
Kresse zu pflanzen ist einfach und unkompliziert. Es erfordert keine besonderen Vorkenntnisse und kann direkt im Gartenbeet, in Töpfen oder sogar auf der Fensterbank gesät werden.
Zeitpunkt der Pflanzung
- Frühjahr und Sommer: Kresse kann von Frühling bis Spätsommer im Freien gesät werden. Die besten Ergebnisse erzielst Du bei einer Aussaat im Frühjahr, wenn die Temperaturen mild sind.
- Ganzjährig drinnen: In Innenräumen kann Kresse das ganze Jahr über angebaut werden. Ein heller Standort auf der Fensterbank ist ideal.
- Intervallpflanzung: Um ständig frische Kresse zur Verfügung zu haben, säe alle 2 Wochen nach.
Vorbereitung des Bodens
- Bodenanforderungen: Kresse stellt keine hohen Ansprüche an den Boden. Ein lockerer, humusreicher Boden ist ideal, aber die Pflanze wächst auch auf kargen Böden.
- Bodenverbesserung: Wenn der Boden sehr arm ist, kannst Du etwas Kompost oder Blumenerde unter die obere Schicht mischen, um die Keimung zu fördern.
- Standortwahl: Wähle einen schattigen bis halbschattigen Standort, besonders in den Sommermonaten, um ein Austrocknen der Pflanzen zu vermeiden.
Pflanzvorgang
- Aussaat: Streue die Kressesamen dicht auf den vorbereiteten Boden. Drücke die Samen leicht an, aber bedecke sie nicht mit Erde, da Kresse Lichtkeimer ist.
- Bewässerung: Halte den Boden gleichmäßig feucht, aber vermeide Staunässe. Gieße am besten mit einer feinen Brause, um die Samen nicht zu verdrängen.
- Keimung: Kresse keimt sehr schnell. Schon nach wenigen Tagen zeigen sich die ersten Keimlinge, die innerhalb von 1 bis 2 Wochen erntereif sind.

Pflege von Kresse im Garten
Kresse ist eine pflegeleichte Pflanze, die nur wenig Aufmerksamkeit benötigt. Mit den folgenden Tipps stellst Du sicher, dass Deine Kresse gesund wächst und reichlich Blätter bildet.
Bewässerung
- Regelmäßiges Gießen: Kresse benötigt gleichmäßige Feuchtigkeit, um gut zu wachsen. Gieße regelmäßig, besonders bei trockener Witterung oder wenn Du die Kresse in Töpfen ziehst.
- Vermeidung von Staunässe: Achte darauf, dass das Wasser gut abfließen kann. Bei zu viel Nässe können die Wurzeln faulen oder Schimmel bildet sich auf den Blättern.
- Feuchtigkeit im Innenbereich: Wenn Du Kresse drinnen anbaust, halte die Anzuchtschalen leicht feucht und sorge für eine gute Belüftung, um Schimmelbildung zu verhindern.
Düngung
- Düngen nicht erforderlich: Kresse benötigt in der Regel keinen zusätzlichen Dünger. Sie wächst schnell und wird geerntet, bevor sie viele Nährstoffe verbraucht.
- Bodenaufbereitung: Wenn Du den Boden vor der Aussaat mit Kompost oder organischem Material verbessert hast, reicht dies aus, um die Kresse optimal zu versorgen.
Schädlings- und Krankheitsbekämpfung
- Schädlingsanfälligkeit: Kresse wird selten von Schädlingen befallen. Wenn Du jedoch Blattläuse entdeckst, entferne sie einfach per Hand oder mit einem sanften Wasserstrahl.
- Schimmelbildung: Schimmel kann ein Problem sein, besonders bei dichter Aussaat und hoher Luftfeuchtigkeit. Sorge für ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen und eine gute Luftzirkulation.
- Vorbeugung: Achte auf einen sauberen und gut belüfteten Anbauort, um Krankheiten und Schädlinge zu vermeiden.

Ernte und Lagerung von Kresse
Die Ernte von Kresse ist einfach und kann schon wenige Tage nach der Aussaat beginnen. Richtig gelagert, bleibt Kresse für einige Tage frisch.
Ernte
- Zeitpunkt: Kresse kann bereits 7 bis 14 Tage nach der Aussaat geerntet werden, sobald die Blätter etwa 5 cm hoch sind.
- Erntemethode: Schneide die Kresseblätter mit einer Schere oder einem scharfen Messer knapp über dem Boden ab. Achte darauf, die Wurzeln nicht mit zu ernten.
- Fortlaufende Ernte: Du kannst Kresse über einen längeren Zeitraum hinweg ernten, indem Du immer nur die größten Blätter abschneidest und die kleineren weiterwachsen lässt.
Lagerung
- Frischverzehr: Am besten schmeckt Kresse, wenn sie direkt nach der Ernte verzehrt wird. Die Blätter welken schnell und verlieren an Geschmack.
- Kühllagerung: Wenn Du Kresse für ein paar Tage aufbewahren möchtest, lege sie in ein feuchtes Tuch gewickelt in den Kühlschrank. So bleibt sie für etwa 2-3 Tage frisch.
- Gefrierlagerung: Kresse eignet sich nicht gut zum Einfrieren, da sie ihre Konsistenz und ihren Geschmack verliert. Verwende sie am besten frisch.
Verwendung von Kresse in der Küche
Kresse ist ein vielseitiges Kraut, das in vielen Gerichten verwendet werden kann. Hier sind einige Ideen, wie Du Kresse in Deiner Küche einsetzen kannst.
Salate und Sandwiches
- Frische Zutat: Verwende Kresse als frische Zutat in Salaten. Ihr scharfer, pfeffriger Geschmack passt gut zu milden Salaten wie Kopfsalat oder Gurke.
- Sandwiches: Kresse ist eine perfekte Ergänzung für Sandwiches. Kombiniere sie mit Frischkäse, Eiern oder Lachs für ein schmackhaftes und gesundes Sandwich.
- Dekoration: Kresseblätter eignen sich auch hervorragend als essbare Dekoration auf kalten Platten und Buffets.
Suppen und Saucen
- Suppenverfeinerung: Füge Kresse zu cremigen Suppen wie Kartoffel- oder Kürbissuppe hinzu, um ihnen eine frische, würzige Note zu verleihen.
- Pesto: Bereite ein schmackhaftes Pesto zu, indem Du Kresse anstelle von Basilikum verwendest. Kressepesto passt hervorragend zu Pasta oder als Brotaufstrich.
- Soßen: Kresse kann auch in Soßen verwendet werden, um ihnen einen frischen, würzigen Kick zu verleihen. Besonders gut passt sie zu Joghurt- oder Senfsoßen.
Gesundheitliche Vorteile
- Vitamin C: Kresse ist reich an Vitamin C, das das Immunsystem stärkt und zur Hautgesundheit beiträgt.
- Antioxidantien: Die in Kresse enthaltenen Antioxidantien helfen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren und schützen vor Zellschäden.
- Verdauung: Der scharfe Geschmack von Kresse regt die Verdauung an und kann bei der Entgiftung des Körpers unterstützen.

Häufige Fragen zum Kresseanbau
Kann ich Kresse auch im Winter anbauen?
Ja, Kresse kann das ganze Jahr über in Innenräumen angebaut werden. Ein heller Standort auf der Fensterbank ist ideal, um auch im Winter frische Kresse zu ernten.
Wie vermeide ich Schimmel bei der Kressezucht?
Sorge für eine gute Belüftung und vermeide eine zu dichte Aussaat. Halte die Pflanzen gleichmäßig feucht, aber nicht nass, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Welche Kressesorte ist die schärfste?
Gartenkresse hat den schärfsten Geschmack und ist ideal für alle, die es gerne würzig mögen. Brunnenkresse und Kapuzinerkresse sind milder.
Fazit
Kresse ist eine ideale Pflanze für den Kleingarten, die schnell wächst, pflegeleicht ist und vielseitig verwendet werden kann. Ob Du sie in Beeten, Töpfen oder auf der Fensterbank anbaust – mit Kresse hast Du immer eine frische, vitaminreiche Zutat zur Hand. Mit den richtigen Pflegetipps und Anbauanleitungen kannst Du das ganze Jahr über frische Kresse ernten und Deine Küche mit diesem aromatischen Kraut bereichern. Egal ob Du Anfänger oder erfahrener Gärtner bist – Kresse ist eine lohnende Ergänzung für jeden Garten.