Anbau von Rotkohl im Garten: Ein umfassender Leitfaden
Rotkohl, auch als Blaukraut bekannt, ist ein vielseitiges und nährstoffreiches Gemüse, das in keinem Gemüsegarten fehlen sollte. Mit seinem kräftigen Geschmack und den leuchtenden Farben ist er nicht nur in der Küche ein Highlight, sondern auch im Garten eine attraktive Pflanze. Der Anbau von Rotkohl ist relativ einfach, erfordert jedoch einige Kenntnisse über die richtigen Anbaubedingungen, Pflege und Ernte, um die besten Ergebnisse zu erzielen. In diesem Leitfaden erfährst du alles, was du über den Anbau von Rotkohl im Garten wissen musst. Außerdem stellen wir dir einige köstliche Rezepte vor, mit denen du deinen selbst angebauten Rotkohl in der Küche verwenden kannst.

1. Warum Rotkohl im Garten anbauen?
1.1 Die Vorteile von Rotkohl
Rotkohl ist nicht nur schmackhaft, sondern auch reich an Vitaminen und Mineralstoffen, was ihn zu einem wertvollen Bestandteil einer gesunden Ernährung macht.
1.1.1 Nährstoffreich und gesund
Rotkohl ist reich an Vitamin C, Vitamin K und Antioxidantien, die das Immunsystem stärken und entzündungshemmende Eigenschaften haben. Er enthält außerdem Ballaststoffe, die die Verdauung fördern, und kann das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
1.1.2 Vielseitig in der Küche einsetzbar
Ob roh im Salat, als Beilage zu Fleischgerichten oder eingelegt – Rotkohl ist vielseitig verwendbar und in vielen traditionellen Gerichten nicht wegzudenken. Sein intensiver Geschmack harmoniert gut mit verschiedenen Gewürzen und Zutaten.
1.2 Der ökologische Nutzen des Eigenanbaus
Durch den Anbau von Rotkohl im eigenen Garten trägst du zur Nachhaltigkeit bei und hast die volle Kontrolle über die Anbauweise, frei von Pestiziden und chemischen Düngemitteln.
1.2.1 Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks
Indem du Rotkohl selbst anbaust, reduzierst du den Bedarf an gekauften, möglicherweise importierten Produkten und minimierst so den CO2-Ausstoß, der durch den Transport entsteht. Zudem vermeidest du Verpackungsmüll, der beim Kauf im Supermarkt anfällt.
1.2.2 Förderung der Biodiversität
Der Anbau von Rotkohl im Garten fördert die Biodiversität, indem er Insekten und anderen nützlichen Gartenbewohnern Nahrung und Lebensraum bietet. Gleichzeitig trägst du zum Erhalt alter Sorten bei, die in der kommerziellen Landwirtschaft oft vernachlässigt werden.

2. Auswahl der richtigen Rotkohlsorten
2.1 Beliebte Rotkohlsorten
Es gibt verschiedene Sorten von Rotkohl, die sich in Reifezeit, Kopfgröße und Geschmack unterscheiden. Die Wahl der richtigen Sorte hängt von deinen klimatischen Bedingungen und deinen Vorlieben ab.
2.1.1 Frühe Sorten
Frühe Rotkohlsorten haben eine kurze Wachstumsperiode und sind bereits nach etwa 70 bis 90 Tagen erntereif. Sie eignen sich gut für den Sommeranbau und liefern schnelle Erträge.
- Empfohlene Sorten:
Rotkohl Vysoký
,Rotkohl Autoro
2.1.2 Mittelfrühe Sorten
Mittelfrühe Sorten reifen in 100 bis 120 Tagen und bieten größere Köpfe mit einem intensiveren Geschmack. Sie sind ideal für den Hauptanbau im Spätsommer und Herbst.
- Empfohlene Sorten:
Rotkohl Amager
,Rotkohl Red Express
2.1.3 Späte Sorten
Späte Rotkohlsorten benötigen mehr als 120 Tage zur Reife und sind besonders robust und lagerfähig. Sie eignen sich hervorragend für die Ernte im späten Herbst und die Lagerung über den Winter.
- Empfohlene Sorten:
Rotkohl Marner Lagerrot
,Rotkohl Langedijker Bewaar 2
2.2 Kriterien zur Sortenwahl
Die Wahl der richtigen Rotkohlsorte hängt von mehreren Faktoren ab, darunter das Klima, die Anbaubedingungen und deine persönlichen Vorlieben.
2.2.1 Klima- und Bodenbedingungen
Rotkohl bevorzugt ein kühleres Klima und gedeiht am besten in gut durchlässigen, nährstoffreichen Böden. Wähle Sorten, die zu den klimatischen Bedingungen in deiner Region passen, um optimale Erträge zu erzielen.
2.2.2 Geschmack und Verwendungszweck
Überlege, wie du den Rotkohl verwenden möchtest – für frische Salate, als Beilage oder zur Lagerung im Winter. Wähle entsprechend eine Sorte, die deinen geschmacklichen Vorlieben entspricht und sich gut für den geplanten Verwendungszweck eignet.

3. Standortwahl und Bodenvorbereitung
3.1 Der ideale Standort für Rotkohl
Rotkohl benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort, um gut zu gedeihen. Eine sorgfältige Standortwahl fördert das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen.
3.1.1 Sonnige bis halbschattige Lagen
Rotkohl bevorzugt sonnige Standorte, verträgt aber auch Halbschatten. Mindestens 4 bis 6 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag sind ideal, um eine kräftige Entwicklung der Pflanzen zu fördern.
3.1.2 Windgeschützte Bereiche
Ein windgeschützter Standort ist besonders wichtig, da Rotkohlpflanzen relativ groß werden und bei starkem Wind umknicken können. Schütze die Pflanzen durch Hecken, Zäune oder andere Gartenstrukturen.
3.2 Bodenanforderungen und Bodenvorbereitung
Ein gut vorbereiteter Boden ist die Grundlage für den erfolgreichen Anbau von Rotkohl. Achte auf die richtigen Bodenbedingungen, um gesunde Pflanzen zu erhalten.
3.2.1 Nährstoffreicher, gut durchlässiger Boden
Rotkohl benötigt einen nährstoffreichen Boden mit guter Wasserspeicherung und Drainage. Ein humusreicher, leicht lehmiger Boden ist ideal. Schwere Böden solltest du mit Sand und Kompost auflockern.
3.2.2 Bodenverbesserung und pH-Wert
Der pH-Wert des Bodens sollte zwischen 6,0 und 7,5 liegen. Vor der Pflanzung empfiehlt es sich, den Boden mit gut verrottetem Kompost oder organischem Dünger anzureichern, um die Nährstoffversorgung sicherzustellen.

4. Aussaat und Pflanzung
4.1 Direktaussaat oder Voranzucht
Rotkohl kann entweder direkt ins Freiland gesät oder vorgezogen und später ausgepflanzt werden. Beide Methoden haben ihre Vorteile.
4.1.1 Direktaussaat
Die Direktaussaat erfolgt im späten Frühjahr, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Säe die Samen in Reihen mit einem Abstand von etwa 40 bis 50 cm aus und bedecke sie leicht mit Erde. Halte den Boden feucht, bis die Samen keimen.
4.1.2 Voranzucht
Für eine frühere Ernte kannst du Rotkohl im Haus oder Gewächshaus vorziehen. Säe die Samen in Anzuchtschalen etwa 6 bis 8 Wochen vor dem letzten Frosttermin. Sobald die Pflanzen 4 bis 5 Blätter haben, können sie ins Freiland umgesetzt werden.
4.2 Pflanzung der Jungpflanzen
Nach der Voranzucht oder beim Kauf von Jungpflanzen ist das richtige Einpflanzen entscheidend für das weitere Wachstum.
4.2.1 Pflanzabstand und Tiefe
Pflanze die Rotkohlsetzlinge in einem Abstand von 40 bis 50 cm in Reihen. Achte darauf, dass die Setzlinge bis zu den unteren Blättern in die Erde gesetzt werden, um eine stabile Verankerung zu gewährleisten.
4.2.2 Bewässerung nach der Pflanzung
Gieße die Jungpflanzen nach dem Einpflanzen gut an, um den Bodenkontakt zu verbessern und das Anwachsen zu fördern. In den ersten Wochen nach der Pflanzung sollte der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden.

5. Pflege und Düngung von Rotkohl
5.1 Bewässerung
Rotkohl benötigt während der gesamten Wachstumsperiode eine gleichmäßige Bewässerung. Zu viel oder zu wenig Wasser kann das Wachstum beeinträchtigen.
5.1.1 Gießfrequenz
Gieße den Rotkohl regelmäßig, besonders während trockener Perioden. Der Boden sollte stets feucht, aber nicht durchnässt sein. Mulche die Beete, um die Bodenfeuchtigkeit zu halten und das Unkrautwachstum zu hemmen.
5.1.2 Vermeidung von Staunässe
Staunässe sollte vermieden werden, da sie zu Wurzelfäule führen kann. Sorge für eine gute Drainage und achte darauf, dass der Boden zwischen den Wassergaben leicht abtrocknen kann.
5.2 Düngung
Rotkohl ist ein Starkzehrer und benötigt eine regelmäßige Düngung, um kräftig zu wachsen und große Köpfe zu bilden.
5.2.1 Grunddüngung
Bereite den Boden vor der Pflanzung mit organischem Dünger oder Kompost vor, um die Nährstoffversorgung sicherzustellen. Eine zusätzliche Düngung mit Hornspänen oder einem stickstoffreichen Dünger ist empfehlenswert.
5.2.2 Nachdüngung
Während der Wachstumsperiode sollte alle 4 bis 6 Wochen nachgedüngt werden. Verwende einen kaliumreichen Dünger, um die Kopfentwicklung zu fördern. Achte darauf, dass die Düngung nicht zu spät im Jahr erfolgt, da dies das Wachstum in den Wintermonaten beeinträchtigen kann.
5.3 Unkrautbekämpfung und Schädlingsschutz
Regelmäßige Pflege ist notwendig, um Unkraut in Schach zu halten und Schädlinge von den Rotkohlpflanzen fernzuhalten.
5.3.1 Unkraut jäten
Halte die Beete unkrautfrei, um Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser zu vermeiden. Mulchen kann ebenfalls helfen, das Unkrautwachstum zu reduzieren.
5.3.2 Schädlingsschutz
Schütze deine Pflanzen vor Schädlingen wie Kohlweißlingen, Schnecken und Blattläusen. Verwende Insektenschutznetze oder natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel, um Schäden zu verhindern.

6. Ernte und Lagerung von Rotkohl
6.1 Der richtige Erntezeitpunkt
Der richtige Zeitpunkt für die Rotkohlernte hängt von der Sorte und dem Verwendungszweck ab.
6.1.1 Frühe Ernte
Frühe Rotkohlsorten können bereits nach 70 bis 90 Tagen geerntet werden. Sie sollten geerntet werden, wenn die Köpfe fest und voll ausgebildet sind.
6.1.2 Späte Ernte und Lagerung
Späte Sorten können im Herbst bis in den Winter hinein geerntet werden. Diese Sorten sind besonders gut lagerfähig und können kühl und dunkel gelagert über mehrere Monate hinweg frisch bleiben.
6.2 Lagerung
Rotkohl lässt sich gut lagern, wenn die Bedingungen stimmen. Lagere ihn kühl, trocken und dunkel, um die Haltbarkeit zu maximieren.
6.2.1 Lagerbedingungen
Lagere den Rotkohl bei Temperaturen zwischen 0 und 5 Grad Celsius in einem kühlen Keller oder einer Speisekammer. Achte darauf, dass der Lagerraum gut belüftet ist, um Schimmelbildung zu vermeiden.
6.2.2 Haltbarkeit
Bei optimalen Lagerbedingungen kann Rotkohl mehrere Monate gelagert werden, ohne an Qualität zu verlieren. Kontrolliere regelmäßig die gelagerten Köpfe und entferne beschädigte oder verdorbene Exemplare.
7. Rezepte mit Rotkohl
7.1 Klassischer Rotkohl
Ein traditionelles Rezept, das Rotkohl zu einem köstlichen Begleiter für Fleischgerichte macht.
7.1.1 Zutaten
- 1 Kopf Rotkohl
- 2 Äpfel
- 1 Zwiebel
- 3 EL Apfelessig
- 2 EL Zucker
- 1 TL Salz
- 1 Lorbeerblatt
- 4 Nelken
- 250 ml Wasser
7.1.2 Zubereitung
Den Rotkohl in feine Streifen schneiden, die Äpfel schälen und würfeln. Zwiebel fein hacken und in einem Topf anbraten. Rotkohl, Äpfel, Essig, Zucker und Gewürze hinzufügen. Mit Wasser aufgießen und bei mittlerer Hitze etwa 1 Stunde köcheln lassen, bis der Rotkohl weich ist.
7.2 Rotkohlsalat mit Walnüssen und Orangen
Ein frischer und knuspriger Salat, ideal als Beilage oder leichtes Hauptgericht.
7.2.1 Zutaten
- 1/2 Kopf Rotkohl
- 2 Orangen
- 100 g Walnüsse
- 2 EL Olivenöl
- 1 EL Apfelessig
- 1 TL Honig
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
7.2.2 Zubereitung
Den Rotkohl fein hobeln und die Orangen filetieren. Walnüsse grob hacken und kurz in einer Pfanne rösten. Aus Olivenöl, Essig, Honig, Salz und Pfeffer ein Dressing anrühren. Rotkohl, Orangen und Walnüsse mischen, mit dem Dressing übergießen und servieren.
7.3 Gebratener Rotkohl mit Speck
Ein herzhaftes Gericht, das sich gut als Beilage zu Braten oder als eigenständiges Gericht eignet.
7.3.1 Zutaten
- 1/2 Kopf Rotkohl
- 150 g Speckwürfel
- 1 Zwiebel
- 2 EL Apfelessig
- 1 TL Zucker
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
7.3.2 Zubereitung
Den Rotkohl in Streifen schneiden und die Zwiebel fein würfeln. Den Speck in einer Pfanne auslassen, Zwiebeln dazugeben und glasig dünsten. Rotkohl hinzufügen, mit Essig und Zucker abschmecken. Bei mittlerer Hitze etwa 20 Minuten braten, bis der Rotkohl weich ist.
Fazit
Der Anbau von Rotkohl im eigenen Garten ist eine lohnende Aufgabe, die dir nicht nur leckeres und gesundes Gemüse liefert, sondern auch deinen ökologischen Fußabdruck reduziert. Mit der richtigen Pflege und den passenden Sorten kannst du eine reiche Ernte erzielen und deinen Speiseplan mit selbst angebautem Rotkohl bereichern. Ob als klassische Beilage, frischer Salat oder herzhaftes Gericht – Rotkohl bietet viele kulinarische Möglichkeiten. Probiere unsere Rezepte aus und genieße die Früchte deiner Gartenarbeit!